Immer weniger Rinderbauern

Die Rinderbauern werden in Oberösterreich jedes Jahr weniger. In den letzten zwei Jahren ist die Zahl um etwa 1.000 Betriebe gesunken. Trotzdem liegen Oberösterreichs Rinderbauern im Bundesländervergleich an der Spitze.

In Oberösterreich versuchen an die 15.000 Rinderhalter mit ihren durchschnittlich 38 Rindern pro Betrieb das finanzielle Auslangen zu finden. Während die Milchpreise fallen, hat sich der Preis für das Rindfleisch nach zwei schlechten Jahren wieder gefangen. Die Landwirte setzen dabei verstärkt auf die Qualität des Fleisches. Denn durch die kleinen Strukturen können die heimischen Rinderbauern nicht über den Preis, sondern nur über die Qualität punkten, so Karl Grabmayr, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Oberösterreich.

Qualitätsverbesserungsprogramm

Rund 60 Prozent des in Oberösterreich erzeugten Rindfleisches wird momentan nach höheren als den gesetzlich festgelegten Standards produziert und über Qualitäts- und Markenfleischprogramme wie etwa das AMA-Gütesiegel oder als Bio Rind vermarktet. Hier will auch die Landespolitik einwirken. Agrarlandesrat Max Hiegelsberger (ÖVP) kündigt ein eigenes Qualitätsverbesserungsprogramm für die Rindermast und die Mutterkuh-Betriebe an. Noch wird daran gearbeitet, falls es zustande kommt sollen vier Millionen Euro zur Verfügung stehen.

Premiumfleisch aus USA, Argentinien oder Brasilien

Während zuhause oft darauf Wert gelegt wird, welches Fleisch auf dem Teller landet, sei das in Gastronomie leider nicht immer der Fall, beklagt Rudolf Rogl von der Rinderbörse. Hier happert es oft schon bei den Märkten für Großhändler. Rund die Hälfte des angeboten Rindfleisches kommt laut Rogl nicht aus Österreich, sondern beim Premiumfleisch etwa aus den USA, Argentinien oder Brasilien. Aber auch EU-Billigware finde sich in den Kühlregalen dieser Anbieter für die Gastronomie. Hier ist für den Absatz des heimischen Rindfleisches noch Luft nach oben, so ein Appell der Landwirtschaftskammer und der Rinderbörse.