AK fordert Förderung Jugendlicher

Mehr Investitionen in Bildung und Ausbildung Jugendlicher hat AK-Präsident Johann Kalliauer am Montag gefordert. In den letzten 15 Jahren habe sich die Zahl der Jugendlichen ohne Beschäftigung fast verdoppelt.

Das Programm des Landes OÖ „Arbeitsplatz OÖ 2020“ verkomme zu einem zahnlosen Instrument, kristisierte Kalliauer in einer Pressekonferenz. Im abgelaufenen Monat Juli waren in Oberösterreich 11.103 Jugendliche und junge Erwachsene entweder arbeitslos, in Schulung oder auf Lehrstellensuche.

Höchsten Pflichtschulabschluss

Ein Problem stellt vor allem die Gruppe der NEET-Jugendlichen dar (NEET: Abk. von „not in employment, education or training“). Im Jahr 2013 waren das 10.200. Knapp die Hälfte dieser NEET-Gruppe verfügt laut Experten höchstens über einen Pflichtschulabschluss, knapp jeder dritte habe einen Migrationshintergrund. Laut einer aktuellen Studie der Johannes-Kepler-Uni Linz seien in OÖ keine signifikanten Verbesserungen zu erkennen. OÖ weise mit 17,8 Prozent hinter Wien und Vorarlberg den dritthöchsten Anteil an jungen Erwachsenen ohne Ausbildung auf, so Kalliauer, der befürchtet, dass sich viele politische Entscheidungsträger inzwischen an die hohen Arbeitslosenzahlen gewöhnt haben könnten.

Beispiele Vorarlberg und Salzburg

Im Unterschied zu Vorarlberg und Salzburg, die es geschafft hätten, die NEET-Rate bedeutend zu senken, sei das in OÖ nicht geglückt. Damit es auch in OÖ eine Trendwende geben könne, seien vor allem höhere Investitionen in Arbeitsmarktpolitik, Konjunkturbelebung sowie den Ausbau der Bildungsinfrastruktur notwendig. Das Land habe laut Kalliauer sein Engagement in den letzten Jahren zurückgenommen, das müsse sich wieder ändern. Aus seiner Sicht wirke sich jede Kürzung in der Arbeitsmarktpolitik negativ auf die Situation Jugendlicher aus.