Container statt Zelte für Flüchtlinge

Die Zelte auf dem Gelände des Erstaufnahmezentrums in Thalham in St. Georgen im Attergau sind leer, sie werden so wie jene in Linz abgebaut. Container in Ohlsdorf, Mondsee und in der Kaserne Hörsching sollen die Zelte ersetzen.

Am Nachmittag stand im Innenministerium ein Treffen mit dem Bürgermeister der für Thalham zuständigen Gemeinde St. Georgen, Ferdinand Aigner (ÖVP), auf dem Programm. Es sollte die Zukunft der Einrichtung erörtert werden. Nachdem die Innenministerin kurzfristig einen anderen Termin wahrnehmen musste, versicherte der Kabinettschef dem Bürgermeister, dass die Zelte in Thalham Montagabend noch weggeräumt würden. Auch die Umwandlung von Thalham in ein Dublin-Zentrum sei fix.

Thalham bei St. Georgen im Attergau, Asylwerber

ORF

Aus dem Erstaufnahmezentrum Thalham soll eine Übergangsunterbringung für Dublin-Fälle entstehen

"Bundesländer selbst für Entlastung zuständig

Aber in puncto Belegung sieht Aigner noch keine Fortschritte. Daher bleibe die brennende Forderung der Maximalbelegzahl von 120 Personen (jetzt rund 200, Anm.) bestehen, so Aigner im Gespräch mit ORF-Redakteur Gernot Ecker. „Man hat uns im Innenministerium mitgeteilt, dass die Bundesländer selbst dafür verantwortlich sind, wenn diese genügend Quartiere schaffen, dann werde das schneller gelöst“.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

In Summe sprach Aigner von einer Zufriedenheit von 50 Prozent. Am Dienstagabend werde in St. Georgen im Attergau bei einem Treffen aller Parteien des Gemeinderates über die Protestaktion am 8. August entschieden.

„Herunterfahren der Belegung nur in Etappen“

Laut Innenministerium werden in den Attergau nur mehr Dublin-Fälle überstellt, die rund ein Viertel der Flüchtlinge ausmachen. Damit würde sich die Zahl der Aufgenommenen automatisch reduzieren. Doch „ein Herunterfahren der Belegung ist nur in Etappen möglich“, so Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) Montagmittag bei einer Pressekonferenz in Linz.

Er will noch am Montagabend nach Aigners Rückkehr aus Wien mit diesem über die Situation in Thalham sprechen. Nach wie vor droht die Gemeinde mit einer Blockade der Westautobahn am 8. August, wenn sich bis dahin nichts Gravierendes verbessere. Mehr dazu in Asyl: Pessimismus vor Ministergespräch.

Zelte in Linz

fotokerschi.at

Bis Freitag sollen auch in Linz die Zelte geräumt werden

Drei Standorte für Container

Fix ist indes, dass in Oberösterreich 300 Flüchtlinge an drei Standorten in Containerdörfern untergebracht werden. In Ohlsdorf, Mondsee und in der Kaserne Hörsching sollen die künftigen Wohnstätten aufgebaut werden. Weitere dürften in den kommenden Monaten noch folgen. Die Zelte auf dem Linzer Polizeisportplatz sollen ab Freitag leer sein, so Pühringer. Die 118 Personen in Zelten sowie 26 im Turnsaal würden bis Ende der Woche in verschiedene Kleinquartiere überstellt werden.

Turnsäle zu Schulbeginn frei

Die künftigen „Containerdörfer“ sollen jeweils 100 Flüchtlinge beherbergen und im August bezugsfertig sein. Weitere Standorte dürften noch folgen. Das hänge davon ab, wie viele Menschen künftig in Oberösterreich noch Schutz suchten, so Pühringer, der erneut eine bessere Information der Betroffenen vom Innenministerium einforderte. Gleichzeitig versprach er, dass die derzeit für Flüchtlinge genutzten Turnsäle mit Schulbeginn wieder für den Unterricht frei sein werden.