Dürreschäden in der Landwirtschaft

Der heiße und trockene Juli bringt immer mehr Bauern in Bedrängnis. Es drohen vielerorts Ernteverluste und Futtermangel. Gerade bei den Herbstkulturen seien Schäden kaum noch abwendbar, so die Hagelversicherung.

Oberösterreichs Bauern blicken besorgt zum Himmel. Drei Tage Regen, darauf hoffen viele. Ein Blick auf die Felder und Wiesen sagt derzeit mehr als 1.000 Worte. Die lokalen Regenschauer der vergangenen Tage haben keine Entspannung gebracht.

Heu wird Mangelware

Heu wird auf immer mehr Höfen Mangelware. Nicht wenige Bauern kaufen bereits zu. Zum Teil werden jetzt schon Vorräte verfüttert, die eigentlich für den Winter angelegt worden sind. Viele Bauern klagen, dass es beim letzten Heuschnitt große Ausfälle gegeben habe. Von 60 Prozent ist mancherorts die Rede.

Betroffen ist auch die Getreideernte, die größtenteils abgeschlossen ist. 20 bis 30 Prozent Minus beim Ertrag, schätzen Landwirte in den Bezirken Perg und Freistadt. Und das bringt nicht wenige unter Druck.

Östliches Mühlviertel und Welser Heide

Durch die knappen Wassermengen werden heuer die Unterschiede der einzelnen Bodenqualitäten besonders sichtbar, sagen Experten der Landwirtschaftskammer. Hauptbetroffen sind das östliche Mühlviertel und die Welser Heide mit ihren leichten Böden. Heuer hat es bisher um ein Drittel weniger geregnet als in einem durchschnittlichen Jahr.

Die Dürre setzt auch den Herbstkulturen wie etwa Mais, Kürbis und Kartoffeln laut Hagelversicherung zu. Die Kulturen seien in ihrem Wachstum zum Teil stecken geblieben, heißt es. Das bedeute eine kleinere Erntemengen und möglicherweise auch eine schlechtere Qualität. Kartoffeln beispielsweise wachsen bereits ab 25 Grad kaum mehr, Zuckerrüben ab 30 Grad. Die Wachstumseinbußen würden sich nicht mehr aufholen lassen, meinen Experten. Auch massive Niederschläge könnten kaum mehr etwas daran ändern.

Schätzungen von 100 Millionen Euro Schaden

Derzeit geht man von einem Schaden in der Höhe von rund 100 Millionen Euro österreichweit aus, heißt es bei der Hagelversicherung. In Oberösterreich dürfte der Schaden jedenfalls im zweistelligen Millionenbereich liegen.