Ferien: Getrennt lebende Eltern streiten mehr

Die Kinder- und Jugendanwaltschaft bemerkt in diesen Wochen einen Anstieg bei Streitigkeiten von getrennt lebenden Eltern. Gerade in der Urlaubszeit werden oft getroffene Vereinbarungen nicht eingehalten.

Immer mehr Kinder und Jugendliche leben entweder bei Mama oder Papa, weil sich die Eltern getrennt haben. In Oberösterreich kommen jedes Jahr 5.000 bis 6.000 Scheidungskinder dazu. Die Zahlen von Trennungskindern aus unverheirateten Beziehungen liegen nicht vor.

Oft bitten Kinder um Hilfe

In diesen Wochen suchen Kinder und Jugendliche, die unter den Streitigkeiten ihrer Eltern leiden, häufig Hilfe bei Außenstehenden, etwa bei der Kinder- und Jugendanwaltschaft des Landes Oberösterreich, so die Jugendanwältin Christine Winkler-Kirchberger. Oft kommen die Kinder und bitten um Hilfe, etwa bei der Regelung der Ferien.

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Verbesserungen durch neues Gesetz

Im vergangenen Jahr hat sich die Kinder- und Jugendanwaltschaft rund 1.000 Mal für Scheidungskinder stark gemacht. Für den Nachwuchs gebe es seit zwei Jahren durch das Kindschaftsrechtsänderungsgesetz Verbesserungen. Das betreffe etwa die verpflichtende Beratung der Eltern vor der einvernehmlichen Scheidung oder auch die Familiengerichtshilfe, die Richter bei Familienrechtsangelegenheiten unterstütze.

Dennoch brauche es noch eine Evaluierung und Verbesserungen. Winkler-Kirchberger fordert etwa eine Ausweitung der verpflichtenden Beratung vor einem Gerichtstermin. Auch bei strittigen Scheidungen und bei Trennungen von nicht verheirateten Eltern sollte diese gesetzlich verordnet werden.

Leitfaden herausgegeben

Ganz wesentlich sei es, den Wunsch der Kinder an erste Stelle zu stellen, so Sozialländesrätin Getraud Jahn (SPÖ). Als Ergänzung des Beratungsangebotes der Kinder- und Jugendanwaltschaft wurde nun ein Leitfaden für Eltern bei Trennung oder Scheidung herausgeben. Die Broschüre kann kostenlos und vertraulich bei der Jugendanwaltschaft angefordert werden.

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