Wahl: Umfrage sieht FPÖ klar vor SPÖ, ÖVP verliert

Das am Samstag veröffentlichte und vom Institut Spectra erstellte Politikbarometer der „OÖ Nachrichten“ sieht die FPÖ bei 22 bis 24 Prozent und die Sozialdemokraten bei 18 bis 20 Prozent. Die ÖVP (37 bis 41 Prozent) verliert stark, die Grünen legen zu, die NEOS bleiben Wackelkandidaten.

„Der Trend geht eindeutig in Richtung FPÖ. Für die SPÖ wird es sehr schwer, das noch umzudrehen“, sagt Spectra-Chef Peter Bruckmüller. Die Sozialdemokraten müssen demnach beim Urnengang am 27. September sogar um den Erhalt der 20-Prozent-Marke kämpfen. Die Partei habe nirgends die Themenführerschaft inne und zudem ein Personalproblem, analysiert der Meinungsforscher.

„Entholzer ist Wählern egal“

Weder Parteichef Reinhold Entholzer noch Landesrätin Gertraud Jahn hätten es geschafft, Orientierungspunkte für die Wähler zu liefern. 35 Prozent der Befragten können nicht sagen, ob sie Entholzer eher gut oder eher schlecht finden. „Er ist diesen Wählern egal oder ein unbeschriebenes Blatt für sie - beides ist alarmierend“, so Bruckmüller. Jahn habe mit 49 Prozent sogar die niedrigste Bekanntheit aller Landesregierungsmitglieder und 56 Prozent derer, die sie kennen, haben keine Meinung über sie.

„ÖVP am Abrutschen“

Die ÖVP ist zwar ungefährdet auf Platz eins, ihr prognostiziert die Umfrage aber ein Abrutschen. Habe es noch im Dezember 2014 den Anschein gehabt, als könnte die Volkspartei sogar das Ergebnis der Landtagswahl 2009 (knapp 47 Prozent) annähernd halten, wackelt nun das Minimalziel, die 40-Prozent-Marke, bedenklich. Als Gründe macht Bruckmüller die Asyldebatte, aber auch die Diskussionen um Ärzte-und Pflegegehälter sowie um Einsparungen bei der Behindertenbetreuung aus.

„Grüne über 2009er-Ergebnis“

Die Grünen kommen im Politikbarometer zwar auf zehn bis zwölf Prozent und liegen damit über ihrem 2009er-Ergebnis, aber sie leiden laut Bruckmüller unter der Asyl-Debatte: „Sie können dadurch ihre Kern-Themen nicht forcieren“, so der Meinungsforscher, „da wäre bei anderer Themenlage mehr drin“. Die NEOS erreichten bei der aktuellen Sonntagsfrage drei bis fünf Prozent und müssen demnach weiter um den Einzug in den Landtag bangen.