Magistrat überwies statt 879,7 Euro 87.970 Euro

Ein peinlicher Fehler ist den Mitarbeitern der Sozialabteilung im Magistrat Linz passiert. Weil sie bei einer Überweisung ein Komma falsch gesetzt haben, hat ein Bezieher der Mindestsicherung statt knapp 879,7 fast 87.970 Euro überwiesen bekommen. Der Fehler fiel nach fünf Tagen auf.

Anfang April fand der Bezieher - wie gewohnt - eine Überweisung der Sozialabteilung des Linzer Magistrats auf seinem Konto. Doch statt der üblichen 879,7 Euro - soviel macht die bedarfsorientierte Mindestsicherung aus - hatte der Linzer plötzlich 87.970 Euro auf seinem Konto.

Bezieher gab 17.000 Euro aus

Es dauerte fünf Tage, bis man im Sozialressort der Stadt den Fehler bemerkte. Man hatte bei der Überweisung das Komma falsch gesetzt und so knapp 88.000 Euro angewiesen. Die Überweisung war ordnungsgemäß doppelt unterschrieben worden. In der Alltagsroutine, so stellte es jetzt das Kontrollamt fest, habe offenbar die Kontrolle versagt.

Von den 88.000 Euro kaufte der Mindestsicherungs-Bezieher auch gleich einmal ein. Denn als man nach fünf Tagen den Irrtum bemerkte, hatte der Linzer auch schon gut 17.000 Euro davon ausgegeben. Wofür ist nicht bekannt. Den Rest holte sich die Stadt zurück.

Kontrollen verbessert

Die bereits ausgegebenen 17.000 sollen laut Kontrollamtsbericht über Abzüge von der Mindestsicherung längerfristig wieder hereingebracht werden. Wie lange „längerfristig“ ist, dazu schweigt der Bericht. Aber: Man habe die Kontrolle umgehend verbessert, sagt der zuständige Stadtrat Stefan Giegler (SPÖ). Im bisherigen Vier-Augen-Prinzip dürfen in Zukunft nur noch Überweisungen bis maximal 3.000 Euro abgezeichnet werden. Alles darüber ist auch im Überweisungssystem gesperrt worden und muss vom Abteilungsleiter freigegeben werden.