Glasner als LASK-Trainer präsentiert

Exakt drei Wochen nach dem fliegenden Wechsel als Trainer von der SV Ried zum Erzrivalen LASK ist Oliver Glasner am Montag als Cheftrainer des Linzer Fußballtraditionsclubs offiziell präsentiert worden.

Hoch über den Dächern von Linz brach der als besonnen-analytisch bekannte neue LASK-Trainer sein dreiwöchiges Schweigen, polterte los, um seine Sicht der Dinge darzulegen. Der Abgang aus Ried sei jedenfalls unschön gewesen.

„Drohungen gegenüber mir und meiner Familie“

Glasner sagte: „Ich sage mal so, es waren keine angenehme Situation und keine angenehmen Wochen für mich. Deswegen, und auch weil meiner Familie und mir beim letzten Spiel Gewalt angedroht worden ist, möchte ich mal ganz klar Fakten auf den Tisch legen: Es gab und gibt keinen unterschriebenen Trainervertrag von Oliver Glasner in Ried, und zwar aus zwei Gründen. Erstens, es ist eine mündlich vereinbarte jährliche Zahlung nicht drinnen gestanden und außerdem eine mündlich vereinbarte Ausstiegsklausel ebenfalls nicht drinnen gestanden. Deshalb habe ich den Vertrag nie unterschrieben. Dann ist die Situation etwas eskaliert. Im Zuge dieser Gespräche ist mir angedroht worden, sollte ich tatsächlich zum LASK gehen, mich sportlich, medial und politisch in Oberösterreich fertigzumachen, damit ich dann keinen Job mehr bekomme. Damit war für mich, unabhängig vom LASK, keine Zusammenarbeit mit Ried mehr möglich.“

„Juristisch alles korrekt abgelaufen“

Während Ried-Manager Stefan Reiter auf Nachfrage des ORF OÖ betonte, es sei juristisch alles korrekt abgelaufen, und etwaige Drohungen entschieden zurückwies, bestätigte Glasner, er habe sich einen Teil der Ablöse sogar selbst bezahlt, quasi als Goodwill, um ab sofort zur Vergangenheit zu schweigen und in eine für ihn optimistische schwarz-weiße Zukunft zu blicken.

„Kein sportlicher Druck“

Die LASK-Führungsriege versucht jedenfalls nicht, schon jetzt sportlichen Druck auf den Neo-Trainer zu erzeugen. LASK-Berater Jürgen Werner: „Ich habe mir vorgenommen zu sagen, dass wir heuer Vierter werden wollen, damit der Druck von der Mannschaft genommen wird. Aber wer den Oliver und mich kennt: Wir sind leistungsorientiert und haben auf jeden Fall den Ehrgeiz, den LASK wieder in die Erste Liga zu bekommen.“ Am Dienstag beginnt für Glasner die Zukunft mit der Trainingsarbeit und einer im Umbruch befindlichen Mannschaft.