Arbeitslosenquote weiter gestiegen

Um zehn Prozent - von 4,9 auf 5,4 Prozent - ist in Oberösterreich die Arbeitslosenquote im Mai gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Die gute Nachricht ist, dass laut Arbeitsmarktservice die Anzahl der Beschäftigten um den gleichen Wert gestiegen ist.

Exakt 628.000 Personen waren im Mai in Oberösterreich in einem Beschäftigungsverhältnis, 36.017 waren laut AMS arbeitslos gemeldet, etwas mehr als 9.800 in Schulungen. Besonders stark angestiegen ist die Arbeitslosenquote bei Männern und den über 50-Jährigen im Zentralraum. Schwierig macht die Suche nach einem neuen Job auch der Umstand, dass weniger offene Stellen verfügbar sind als noch vor einem Jahr.

Stagnation auf dem Stellenmarkt

Birgit Gerstorfer, die Landesgeschäftsführerin des AMS spricht angesichts dieser Zahlen von einer Stagnation auf dem Stellenmarkt, wobei vor allem im Leasingbereich immer weniger offene Stellen gemeldet werden.

Zentralraum am stärksten betroffen

Ein genauer Blick auf die einzelnen Bezirke zeigt, dass vom Anstieg der Arbeitslosenquote ganz Oberösterreich betroffen war - einzige Ausnahme ist der Bezirk Gmunden mit einem Rückgang der Arbeitslosenquote von 3,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die stärksten Anstiege wurden in den Bezirken Linz, Linz-Land und Wels gemeldet. Alle drei verzeichneten Steigerungen im zweistelligen Bereich, in Linz zum Beispiel 19,2 Prozent.

Niedrigster Wert im Österreichvergleich

Im österreichweiten Vergleich ist Oberösterreich mit einer Arbeitslosenquote von 5,4 Prozent jedoch wieder das Bundesland mit dem besten Wert. Wie in den vergangenen Monaten weisen Wien und Kärnten erneut die höchsten Arbeitslosenzahlen auf.

Politische Reaktionen

Landeshauptmann Josef Pühringer und Wirtschafts-Landesrat Michael Strugl (beide ÖVP) kündigten in einer Reaktion auf die Zahlen des Arbeitsmarktservice an, dass mit einer „Oö. Wachstumsstrategie“ des Wirtschaftsressorts bis 2016 mehr als 6.300 neue Arbeitsplätze in Oberösterreich geschaffen werden sollen. 13 Projekte sollten zusätzliche Impulse in den Bereichen Standort und Arbeitsmarkt bringen, dafür würden dieses und nächstes Jahr 34 Millionen Euro seitens des Landes investiert, so Strugl.

FPÖ-Landesparteiobmann und Landesrat Manfred Haimbuchner fordert angesichts der Arbeitslosenzahlen, „dass der heimische Arbeitsmarkt mit einer Flexi-Klausel geschützt werden muss. Ist die Lage am Arbeitsmarkt – wie es derzeit der Fall ist – angespannt, muss es ein Zugangssperren zum heimischen Arbeitsmarkt – auch für EU-Bürger – geben.“

Arbeitsplätze durch Straßenbau

Durch die Investitionen im Straßenbau konnten in den letzten zehn Jahren in Oberösterreich zwischen 11.000 und 14.700 Arbeitsplätze geschaffen, beziehungsweise gesichert werden. Das zeigt eine Studie des Volkswirtschafts-Professors Friedrich Schneider von der Uni Linz. Er untersuchte erstmals, wie sich die Investitionen in den Straßenbau wirtschaftlich auswirken. Von 2005 bis 2015 sind zwei Milliarden Euro des Landesbudgets in den Straßenbau und den Straßenerhalt geflossen. Der Straßenbau sei ein wichtiger Impulsgeber für die Wirtschaft in den Regionen, sagt dazu Straßenbaureferent Landesrat Franz Hiesl (ÖVP).

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