Mode studieren in der Tabakfabrik

Ein neues Mode-Studium namens „Fashion and Technology“ wird es ab Herbst an der Kunstuniversität Linz geben. Passend zu schicker Mode ist auch der Standort des Studiums, nämlich die Tabakfabrik Linz.

20 Studierende können ab dem Wintersemester 2015/2016 das neue Studium „Fashion & Technology“ an der Kunstuni Linz belegen. Die Ausbildung umfasst zeitgenössisches Modedesign mit dem Schwerpunkt Innovation und Technologie und dauert sieben Semester, inklusive einem Praktikum.

„Fortsetzung der Designgeschichte“

Aus der ehemaligen „Tschickbude“ wird ab Herbst eine „Schickbude“, wenn das neue Studium „Fashion & Technology“ der Linzer Kunstuni startet. Und ganz unschlüssig ist es nicht, dass ein Mode-Studium gerade hier gelehrt werden wird, befand sich doch am Standort der jetzigen Tabakfabrik die erste österreichische Textilfabrik des industriellen Zeitalters, die Linzer Wollzeugfabrik. Und auch der Architekt der Tabakfabrik hatte etwas mit Design zu tun, so Stadtrat Stefan Giegler: „Der Architekt Peter Behrens gilt ja auch als Erfinder des Corporate Designs. Wenn dieser Studienzweig in der Tabakfabrik situiert ist, dann ist das eigentlich die Fortsetzung der Designgeschichte.“

„Wollten etwas ganz Besonderes“

Die Linzer Kunstuni hatte in den vergangenen Jahren ein Studium „Mode“ in Wien, das an der Modeschule Hetzendorf angedockt war. Als die Stadt Wien vor zwei Jahren die Finanzierung dafür strich, überlegte sich die Kunstuni, was man machen könnte, um das Mode-Studium zurück nach Linz zu holen, so der Rektor der Kunstuni, Reinhard Kannonier: „Unsere Überlegung war: Wenn wir es überhaupt weiterführen und nach Linz zurückholen, dann muss das etwas ganz Besonderes sein.“

Tabakfabrik 5. Stock

Henry Steinbock

Der fünfte Stock der Tabakfabrik wird zur Modeuni

Partner aus der Industrie gewonnen

Und dieses ganz Spezielle fand man in den Stärken, die die medien- und technikaffine Stadt Linz zu bieten hat. Für das Studium konnte auch die Industrie als Kooperationspartner gewonnen werden, so Kannonier: „Das ist das Ars Electronica Center für den Bereich der Medien, aber auch das Linz Center of Mechatronics (LCM), mit im Boot ist auch die Lenzing AG als wichtiger Faserhersteller, die auch im Bereich Nachhaltigkeit, was uns im Modestudium so wichtig ist, tätig ist.“

„Nicht nur High-Tech“

Der Begriff Technology im Studientitel soll aber nicht nur High-Tech, wie zum Beispiel 3-D-Druck, bedeuten: „Wir gehen auch wirklich auf Technologien ein, die auch in Oberösterreich noch vorhanden sind. Sei es die Leinenweberei im Mühlviertel, oder sei es der Blaudruck“, wie die Designerin Ute Ploier erklärt, die gemeinsam mit der Kunstuni den Studienplan entwickelt hat. Anmeldungen für das neue Studium sind noch bis 19. Juni möglich.

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