29 Minderjährige in Oberösterreich vermisst

In Österreich sind derzeit 379 Minderjährige unter 18 Jahren abgängig, in Oberösterreich sind es 29 Kinder und Jugendliche. Die Polizei setzt mit einem Kompetenzzentrum für abgängige Personen auf Ursachenforschung und Prävention.

Von 18 Burschen und elf Mädchen fehlt in Oberösterreich zum Teil seit Jahren jede Spur. Auch wenn viele Vermisste innerhalb weniger Tage wieder auftauchen, manche bleiben jahrelang verschwunden. Gründe dafür, dass Jugendliche ausreißen, gibt es viele: Probleme in der Schule, Streit mit den Eltern oder auch das Rebellieren gegen Autoritäten. Ausgerissene Jugendliche, so sagen Ermittler, wollen durch das Verschwinden oft nur ein Zeichen setzen. Der Großteil von ihnen taucht aber nach einigen Tagen selbst wieder auf.

866 Vermisste in ganz Österreich

In ganz Österreich gelten 866 Menschen als verschwunden, 379 von ihnen sind noch nicht volljährig. Die Polizei hat vor eineinhalb Jahren im Bundeskriminalamt ein Kompetenzzentrum für abgängige Personen geschaffen. Dort stehen die Bündelung der Informationen, Beratung, Betreuung der Angehörigen und die Koordination mit den Polizeidienststellen im Land im Mittelpunkt. Daneben setzt man bei der Suche auch immer mehr auf die Öffentlichkeit.

Dass ein Foto von Abgängigen in den Medien veröffentlicht wird, Personenaufrufe in Radio und Fernsehen erfolgen, kennt man. Daneben nutzt die Polizei aber auch neue Medien immer stärker, Facebook etwa oder Infoscreen. Das sind rund 2.000 Bildschirme in den öffentlichen Verkehrsmitteln in Wien, Linz, Graz, Innsbruck, Klagenfurt und Eisenstadt mit rund 1,4 Millionen Zusehern pro Woche.

Europaweite Hotline

Zusätzlich gibt es die kostenlose, europaweite Hotline unter der Nummer 11 6000, an die sich sowohl Kinder und Jugendliche wenden können, die nicht mehr weiter wissen oder von zu Hause ausgerissen sind als auch Eltern und Angehörige, deren Kind abgängig ist oder die eine Kindesentführung beziehungsweise einen Kindesentzug befürchten.

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