AK-Test warnt: Zu viel Zucker in Babykost

Baby-Kekse und -breie können wahre Zuckerbomben sein, zeigt ein Test der Arbeiterkammer (AK) OÖ, der am Mittwoch präsentiert wurde. Von acht getesteten Babykeksen enthielten drei genauso viel Zucker wie herkömmliche Butterkekse.

Die Tester der Konsumentenschützer der AK anlysierten jeweils acht Proben von Babybreien und -keksen. Die Nahrungsmittel wurden anhand der Nährwertangaben auf den Packungen bewertet. Für Einjährige seien täglich 14,9 Gramm Zucker, das entspricht knapp fünf Stück Würfelzucker, gerade noch akzeptabel.

Diverse Brotsorten

ORF/Johann Steinkogler

AK empfiehlt Brotrinde statt Babykeks

Laut dem Forschungsinstitut für Kinderernährung in Dortmund sollten in einem Milch-Getreidebrei insgesamt nicht mehr als zwölf Gramm Zucker aus Milch und Obst enthalten sein. Diesen Anforderungen entsprachen nur drei der acht getesteten Produkte. Der Rest war zu süß. Bei den Keksen waren lediglich in einer Probe nur halb so viel Zucker wie in herkömmlichen Butterkeksen. Um kauen zu lernen, seien ein Stück Brotrinde oder eine Apfelscheibe definitiv besser geeignet, erklärte die AK.

Milch-Getreide-Brei:

20 g Getreideflocken in 200 ml kalte Milch einrühren, aufkochen (Grieß in kochende Milch einrühren) und zirka drei Minuten weiterkochen lassen.
2 EL Fruchtsaft oder zerdrücktes Obst unterrühren – fertig.

„Vorliebe für Industriearomen gefördert“

In der Hälfte der Breie und in fünf von acht Babykeksen waren Zusätze wie Vanilleextrakt, Zimt oder Vanillearomen. Dadurch steige das Risiko, dass Kinder später lieber zu aromatisierten Industrieprodukten greifen als zu frischen Lebensmitteln, berichteten die Konsumentenschützer. Werbung suggeriere den Eltern, dass Babykekse herkömmlichen Knabbereien und Fertignahrung einem selbst gemachten Brei überlegen seien. Die AK plädiert für eine Ampelkennzeichnung, adaptiert an die Bedürfnisse von Babys und Kleinkindern, um klare Verhältnisse zu schaffen.

AK: Versteckte Aromen und Zusätze beachten

Um sich zu informieren, soll man die Zutatenliste studieren. „Ohne Zuckerzusatz“ beziehe sich oft nur auf Haushalts- oder Kristallzucker. Es gebe aber noch weitere Arten, die Lebensmitteln zugesetzt werden können, wie Fruchtzucker, Fruktose, Dextrose, Glukose oder Milchzucker.

Diese versteckte Süße und Aromen könne man vermeiden, indem man Babykost selbst zubereitet. Aktuell seien laut österreichischem Ernährungsbericht 24 Prozent der sieben- bis 14-jährigen Schulkinder übergewichtig, der Grundstein dazu werde oft bereits im Säuglings- oder Kleinkindalter gelegt.

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