GKK lädt NEOS zum Bilanz lesen ein

Eine ungewöhnliche Einladung hat die Oö. Gebietskrankenkasse an die NEOS ausgesprochen, nämlich gemeinsam die Kassenbilanz zu lesen. Anlass ist die Kritik der NEOS, dass die Verwaltungskosten der Kassen deutlich höher als tatsächlich angegebenen seien.

Die NEOS berufen sich bei ihrer Kritik auf eine Reihe von parlamentarischen Anfragen. Demnach machen alleine die Personalkosten der Krankenkassen 6,9 Prozent aus. Und so, schlussfolgert NEOS-Sozialsprecher Gerald Loacker, könnten die Verwaltungskosten gar nicht jene 2,8 Prozent ausmachen, die der Hauptverband der Sozialversicherungen angibt.

NEOS fordern Zusammenlegung der Krankenkassen

Die Zahlen sind für die NEOS auch der Grund, die Zusammenlegung der Krankenkassen zu fordern. Nur sie stimmen nicht, kontert Albert Maringer, Obmann der oberösterreichischen Gebietskrankenkasse anhand der hiesigen Kasse. Ein Drittel der Beschäftigten sind medizinisches oder pflegerisches Personal - also Ärzte oder Pfleger in Ambulatorien und Pflegeeinrichtungen. Deren Personalkosten sind damit auch keine Verwaltungskosten.

GKK hebt Sozialversicherungsabgaben ein

Maringer lädt aber nicht nur deshalb die NEOS dazu ein, einmal gemeinsam die Kassenbilanz zu lesen. Übersehen hätten sie nämlich auch, dass die Krankenkasse für alle die Sozialversicherungsabgaben einhebt - als auch den Beitrag für die Arbeitslosen- oder Pensionsversicherung. Das Geld geht dann ans AMS oder die Pensionsversicherung weiter, und die Kassen bekommen für die Einhebung von diesen eine Entschädigung.

2,3 Prozent Verwaltungskosten in Oberösterreich

Rechnet man auch das ein, sind es wieder die 2,8 Prozent Verwaltungskosten, in Oberösterreich sogar nur 2,3 Prozent. Und auch der Zusammenlegung kann Obmann Maringer wenig abgewinnen. Dezentrale Strukturen wie in Oberösterreich brauchen auch dezentrale Entscheidungen, so Maringer.

Links: