Frau überlebt Sturz aus 250 Metern
Die 27-Jährige und ihre Begleiter, 27 und 36 Jahre alt, stiegen bereits am Freitagnachmittag bis zur Adamekhütte auf, um dann am Samstag um 5.30 Uhr ihre Tour über den Großen Gosaugletscher in Richtung Torstein (2.947 Meter) zu starten. Weil das Wetter schlecht war, stiegen sie nach einer nur kurzen Pause gleich zur Eisrinne ab, so das Polizeiprotokoll.
Bergrettung Gosau
Vor dem Abseilen ausgerutscht
Das Unglück passierte, als die drei Bergsteiger nahe der Torstein-Eisrinne einen Standplatz zum Abseilen aufstellen wollten, sagte Michael Gruber von der Polizei Gosau. Die Tschechin fiel in die Eisrinne, überschlug sich mehrmals und blieb mit schweren Verletzungen im Gesicht und am Körper nach 250 Metern beim Dachsteingletscher liegen. Die Männer kamen sofort und ohne Seilsicherung nach und fanden die schwer verletzte 27-Jährige.
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Riskante Rettung dauerte mehrere Stunden
Da ihre Bergkameraden keinen Notruf absetzten konnten, mussten die drei zur Adamekhütte gehen. Dabei hoben und stützten die Männer die Frau, die immer wieder ohnmächtig wurde. Auch die Retter riskierten viel: Trotz laut Polizei widrigster Wetterbedingungen flogen zwei Hubschrauber, Christophorus 14 und Libelle Salzburg, mehrere Bergretter und Alpinpolizei auf circa 1.800 Meter, die dann allerdings samt Material noch etwa 400 Meter bis zur Adamekhütte aufsteigen mussten.
Bergrettung Gosau
Durch „großen Zufall“ überlebt
Nach der Erstversorgung brachte der Notarzthubschrauber die 27-Jährige und ihren gleichaltrigen Begleiter ins LKH Salzburg. Laut ersten Informationen soll keine Lebensgefahr bestehen. Der ältere Bergsteiger stieg mit den Rettungsmannschaften ins Tal ab.
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Die drei Bergsteiger sind Angehörige der tschechischen Armee und ausgezeichnete Kletterer, die gut ausgerüstet waren, so Gruber. Dass die Frau den Unfall überlebt hat, bezeichnete er im Gespräch mit ORF-Redakteurin Eva Ziegler als „großen Zufall“.