Konferenz der Gentechnikgegner

Viele Oberösterreicher lehnen Lebensmitteln mit gentechnikveränderten Bestandteilen ab. Dennoch landen derartige Produkte in den Regalen. Bis Freitag wollen Gentechnikgegner in Berlin weitere Schritte zur „Genblockade“ festlegen.

In dem vor elf Jahren von Oberösterreich gegründeten Antigentechnik-Netzwerk befinden sich mittlerweile 64 Regionen, in denen mehr als ein Drittel der EU-Bürger wohnt. Für das Treffen in Deutschland haben sich die Gentechnikgegner viel vorgenommen. Als ersten Schritt sehen sie die Kennzeichnungspflicht von allen Lebensmitteln, die mit Gentechnik hergestellt worden sind.

„Selbstbestimmungsrecht und Siegel“

Außerdem soll die EU ein Selbstbestimmungsrecht für Regionen zulassen, damit diese genetisch verändertes Futtermittel für Tiere verbieten können. Und drittens wird die Einführung eines europaweiten Siegels gefordert, dass auf einen Blick klar ersichtlich macht, dass ein Lebensmittel ohne Gentechnik hergestellt wurde.

Die Konsumenten sind zwar bei einigen Lebensmitteln - etwa Reis, Mais sowie Tierfutter - auf gentechnisch veränderte Organismen hingewiesen. Aber es gibt bei Fleisch, Milch oder Eiern nach wie vor keine Kennzeichnungspflicht, wenn die Tiere gentechnisch verändertes Futter bekommen haben.

„Klare Kennzeichnung“

Das ist umso dramatischer, da ein Großteil der gentechnisch veränderten Produkte wie Soja oder Mais als Tierfutter Verwendung findet, so Umweltlandesrat Rudi Anschober (Grüne). Er fordert eine klare Kennzeichnung, damit sich Konsumenten entscheiden können.

„Erreichtes absichern“

Zudem will man die Verhandlungen zum Freihandelsabkommen TTIP begleiten, um bereits erreichte Regelungen erhalten zu können. Wie etwa der zu Jahresbeginn erreichte Erfolg, dass Regionen den Anbau von gentechnisch verändertem Saatgut selbst entscheiden können .