Bedarf an Krisenbetreuungsplätzen steigt

252 Kinder und Jugendliche haben im Vorjahr in Oberösterreich einen Krisenbetreuungsplatz benötigt. Die Zahl hat sich innerhalb von sieben Jahren verdoppelt. Die Krisenbetreuungsplätze sind inzwischen aufgestockt worden.

2007 waren es 125 Kinder und Jugendliche, die einen Krisenbetreuungsplatz benötigt haben, im Vorjahr waren es mit 252 bereits mehr als doppelt so viele. Die Kinder und Jugendlichen werden in Oberösterreich entweder bei speziell ausgebildeten Krisenpflegefamilien oder in altersgerechten Kinder- und Jugendwohngruppen betreut.

Neue Gruppen in Leonding und Leonstein

In den letzten Jahren sei die Zahl der Plätze erweitert oder neue Einrichtungen geschaffen worden. Darunter sind etwa die Jugendgruppe Change in Leonding, oder die Kinder- sowie die Jugendgruppe SKIP in Leonstein, so Soziallandesrätin Gertraud Jahn (SPÖ).

In einer Krisenbetreuung versuche man zunächst, die Situation zu entspannen, und die Wogen zu glätten, so Günter Ellinger, Leiter der Krisenbetreuung SKIP in Leonstein. Dort nimmt man rund um die Uhr Kinder und Jugendliche, die Probleme haben, auf.

Aktive Arbeit mit Eltern

Später folgen Gespräche und Arbeiten mit den Jugendlichen, denn man wolle deren Welt und Alltag kennenlernen und gemeinsam eine Perspektive entwickeln. Psychologen können jederzeit beigezogen werden. Parallel dazu werde aber auch aktiv mit den Eltern gearbeitet. Rund 50 Prozent der Kinder können später wieder zu ihrer Familie zurück, heißt es.

Betroffen von Problemen mit Jugendlichen seien immer wieder Alleinerzieherinnen bzw. Alleinerzieher, heißt es. Und: es mehren sich Aggressionen Jugendlicher ab 14 Jahren gegen die eigenen Eltern. Für Soziallandesrätin Gertraud Jahn ist es besonders wichtig, dass die betroffenen Kinder- und Jugendlichen in Krisensituationen bestmöglich betreut werden. Denn Probleme, die man der Kindheit und Jugendzeit nicht auffangen könne, würden später auf die Gesellschaft zurückfallen.

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