Soziale Beratung stärker gefragt

Immer mehr Menschen nehmen die oö. Sozialberatungsstellen in Anspruch. Der Großteil der Ratsuchenden sind Frauen und Pensionisten. Und Finanzen und Pflege sind dabei die Hauptthemen, so Soziallandesrätin Gertraud Jahn (SPÖ).

66 Sozialberatungsstellen gibt es in ganz Oberösterreich. Sie sollen leicht erreichbar sein, denn viele, die ihre Beratung in Anspruch nehmen, haben kein Auto. Die Zahl der Ratsuchenden wird immer größer. Im vergangenen Jahr waren es über 32.500, ein Plus von 30 Prozent seit 2007, sagt Soziallandesrätin Gertraud Jahn. Die Ratsuchenden sind in erster Linie Frauen und sechs von zehn Klienten sind Personen, die bereits in Pension sind, so Jahn.

In jedem zweiten Beratungsgespräch geht es ums Geld. Menschen, die mit ihrer Pension oder mit ihrem Einkommen nicht mehr über die Runden kommen. Jahn sehe auch, dass in mehreren Bereichen die finanzielle Enge bei den Menschen immer größer wird.

Pflege und Betreuung in jedem dritten Gespräch

Die Bandbreite der Fragen reicht von der Mindestsicherung über öffentliche Zuschüsse bis hin zum Pflegegeld oder der Wohnbeihilfe. Vielfach sind die Ratsuchenden auch deswegen ältere Menschen, weil sich die jüngeren bevorzugt übers Internet informieren, Ältere aber lieber ein direktes Gegenüber haben.

Jedes dritte Gespräch dreht sich um Pflege und Betreuung. Da geht es oft nicht nur um Information, sondern sogar gleich darum, einen Platz in einem Altersheim zu beantragen. Die Beratungsstellen stehen mit allen anderen Sozialeinrichtungen des Sprengels in Kontakt und können dann gleich alle nötigen Schritte in die Wege leiten.

Die Beratungen sind anonym und kostenlos. Und in den meisten Fällen kann den Betroffenen auch weitergeholfen werden. Finanziert werden die 66 Beratungsstellen zu 60 Prozent vom Land. Die übrigen 40 Prozent werden von den Sozialhilfeverbänden, den Statutarstädten oder auch direkt von den Gemeinden bezahlt.