Neue Abgabe für Strom

Wer seine Februar-Stromrechnung genau studiert, wird eine neue Abgabe darauf finden. Alle Stromkunden müssen eine so genannte KWK-Abgabe zahlen. Damit werden Kraftwerke gefördert. Die Energiewirtschaft nimmt dadurch zusätzliche Millionen ein.

KWK steht für Kraft-Wärme-Kopplung. Mit diesem Verfahren wird in Gas- und Biomassekraftwerken die abgegebene Wärme für Heizungen oder die Industrie genutzt. Jeder Stromkunde wird dafür jetzt zusätzlich zur Kasse gebeten. Einen Euro 25 pro Jahr muss jeder Haushalt abgeben, das hat der Nationalrat im Zuge des so genannten Energieeffizienzpakets bereits vergangenes Jahr beschlossen. Was wenig klingt, ist unterm Strich mehr.

Die KWK-Abgabe beschert seit 1. Februar der Energiewirtschaft allein aus den rund 600.000 oberösterreichischen Haushalten knapp 750.000 Euro jährlich an zusätzlichen Einnahmen. Zusammen mit den acht weiteren Bundesländern ergeben sich bis zu zwölf Millionen Euro. Damit soll der Bau neuer oder die Erweiterung bestehender KWK-Anlagen gefördert werden, so die Regulierungsbehörde E-Control.

Graf: Europaweit schwierige Lage

Obwohl es diese Anlagen vor allem in Gaskraftwerken momentan schwer haben, sagte E-Control-Vorstand Martin Graf. Die Lage sei auf dem ganzen europäischen Markt sehr schlecht, weil die Kraftwerksbetreiber mehr für Gas ausgeben, als sie für den erzeugten Strom einnehmen, so Graf. In Niederösterreich und der Steiermark haben Gaskraftwerke zuletzt sogar zusperren müssen.

„KWK-Anlagen sichern Fernwärme“

KWK-Anlagen sichern laut Graf aber auch die Fernwärmeversorgung und müssen daher auch im Winter entsprechend betrieben werden. In Oberösterreich gibt es derzeit vier große, zwei in Linz, eine in Wels und eine in Timelkam (Bezirk Vöcklabruck). Laut der E-Control wird schon über die nächste Abgabe nachgedacht.

Im Entwurf des so genannten KWK-Punkte-Gesetzes sind zwölf Euro Abgabe jährlich pro Haushalt vorgesehen um auch bestehende KWK-Anlagen zu fördern.

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