Hochwasser: Probleme bei Absiedelung

Die Initiative Hochwasserschutz Eferdinger Becken wird am Samstag vor dem Landhaus in Linz auf die Probleme der geplanten Absiedelungen in der bedrohten Region hinweisen. Dienstagabend diskutierten Land OÖ. und Vertreter der Initiative.

Beim Hochwasser 2013 standen im Eferdinger Becken große Flächen unter Wasser, Häuser wurden beschädigt oder gar zerstört. 154 Familien leben im besonders gefährdeten Gebiet. Sie sollen jetzt ihre Häuser zurücklassen und wegziehen. Finanziell werden sie dabei vom Land unterstützt. Das Geld reiche aber nicht aus, um neue Häuser zu kaufen, vor allem aber sei die Absiedelung gar nicht notwendig, sagt Gerald Zincke, der Sprecher der Initiative Hochwasserschutz Eferdinger Becken.

„Zwei Maßnahmen würden reichen“

Fürs erste wären seiner Meinung nach zwei Maßnahmen genug: „Einen Fehler in der Wehrbetriebsordnung für das Kraftwerk Asten zu korrigieren, der 2008 eingeführt worden ist und dazu führt, dass im Hochwasserfall dort einen Meter höher angestaut wird, was entsprechend negative Wirkungen bis zurück nach Ottensheim und ins Eferdinger Becken hat.“

Die zweite Maßnahme betrifft ebenfalls die Kraftwerke, die mithelfen könnten, dass vorhandene Kraftwerksketten als Rückhaltebecken genutzt würden, indem man sie vor dem Hochwasser absenkt, sodass nachher ein Teil der Hochwasserwelle in den Kraftwerksstauräumen aufgefangen wird, so Zincke.

Initiative sieht Problem bei Experten

Diese Maßnahmen hat die Initiative auch bei einem Gespräch mit Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP), Landesrat Rudi Anschober (Grüne) und Spitzenbeamten aus Oberösterreich und Wien vorgeschlagen. Dabei habe der Landeshauptmann den Bewohnern des Eferdinger Beckens seine Unterstützung zugesagt, er müsse sich dabei aber an den Fachleuten orientieren.

Das Hauptproblem sieht die Initiative aber genau bei den Fachleuten in Wien, die sich mit den vorgeschlagenen Maßnahmen nicht anfreunden wollen oder können. Man wolle daher mit der Kundgebung am Samstag die Landespolitiker noch einmal darauf hinweisen, dass die Bewohner des Eferdinger Beckens auf die Unterstützung der Politik angewiesen sind.

Gutachten der Uni Kassel in Auftrag gegeben

Anschober betonte in einer Presseaussendung Mittwochnachmittag, man habe in den vergangenen Wochen bereits viele Verbesserungen fixiert, von der verbesserten Prognose der Pegel bis zur Optimierung der Informationen im Fall einer Katastrophe. Die Meinungsverschiedenheiten zwischen der Hochwasserinitiative und den Experten des Ministeriums sollen durch ein Gutachten der Uni Kassel aufgeklärt werden, so Anschober. Die Ergebnisse sollen Ende April vorliegen.

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