RK-Streit: Aichinger beruhigt

Nach dem Rücktritt des Linzer Vizebürgermeisters Christian Forsterleitner (SPÖ) aus dem Präsidium des Roten Kreuzes (RK) wegen Unstimmigkeiten, hat RK-Präsident Walter Aichinger am Montag dazu Stellung genommen. Er räumte ein, dass der Blutbank ein Verlust drohte.

Von Millionenverlusten der Blutbank im Jahr 2014 hatte Ex-Präsidiumsmitglied Forsterleitner geprochen. Bis Mitte des Jahres hätte das auch rein kalkulatorisch gestimmt, sagte Rot-Kreuz-Präsident und ÖVP-Landtagsabgeordneter Walter Aichinger. Darum habe man reagiert, die Investitionen genauestens geprüft und geschaut, wo man – unter Einhaltung der Vorgaben – sparen kann.

„Massiver Rückgang bei Blutkonserven“

Das satte Minus habe auch einen Grund, sagt Aichinger. Ein massiver Rückgang im ersten Halbjahr beim Verlauf von Blutkonserven. 2014 hat es einen Rückgang an Konserven von beinahe zehn Prozent gegeben, das war nicht vorhersehbar, so Aichinger.

Letztendlich werde man bei gut 300.000 Euro Minus landen, prognostiziert der Rot-Kreuz-Präsident. Ein Minus, das man, so wie die Verluste in den Jahren zuvor seit 2007, aus eigenen Rücklagen ausgeglichen werde.

„Schuld“ ist Fortschritt der Medizin

Der Grund für den Rückgang bei den Blutkonserven sind die Fortschritte in der Medizin: Man braucht weniger Spenderblut bei Operationen, weniger Blut etwa bei bestimmten Tumorbehandlungen - insgesamt ist die Zahl der an die oberösterreichischen Spitäler verkauften Blutkonserven seit 2007 ebenfalls deutlich zurückgegangen - von damals 75.000 auf nur noch 45.000 im Jahr.

Einen gewissen Ausgleich gab es für das Rote Kreuz, weil Blutkonserven für die Krankenhäuser um rund drei Prozent teurer geworden sind. In Summe aber würden die Maßnahmen zur Qualitätssicherung bei den Blutkonserven enorme Summen kosten, so Aichinger.

„Budgets werden mehrfach geprüft“

Die Budgets würden mehrfach geprüft, von unabhängigen Wirtschaftsprüfern genauso, wie vom Land, der Gebietskrankenkasse, den Sozialversicherungsträgern oder dem Finanzamt. Noch nie habe es Beanstandungen gegeben - deshalb sehe man auch einer Prüfung durch den Rechnungshof sehr gelassen entgegen, sagte der Rot-Kreuz-Präsident.

Und auch wenn er es dezidiert nicht aussprechen wollte: Es seien wohl parteipolitisch motivierte Anschuldigungen, die da ein paar Monate vor der Landtagswahl laut geworden seien, hörte man zwischen den Zeilen heraus.