Hochwasserschutz: Angst im Donautal

Nach den Berichten über den Ausbau des bayrischen Hochwasserschutzes gehen im oberösterreichischen Donautal die Wogen hoch. Die Gemeinden stromabwärts von Passau befürchten, im Fall eines Hochwassers die Leidtragenden zu sein.

Bayern plant, in den nächsten Jahren drei Milliarden Euro in den Hochwasserschutz an den Flüssen Donau und Inn zu investieren. Die Gemeinden des oberen Donautals befürchten, dass dann die Pegelstände auf oberösterreichischer Seite neue Höhen erreichen. Durch die Dämme würden die Wassermassen weitergeleitet.

„Bis zu einem Meter höhere Pegelstände“

Herbert Strasser, Bürgermeister der Gemeinde Waldkirchen am Wesen, erinnerte bei einer Pressefahrt an eine Analyse des Hochwassers 2013. Da sagten Fachleute, wenn die Dämme in Deggendorf nicht gebrochen wären, wäre das Wasser im oberen Donautal einen halben bis einen Meter höher gestanden.

„Zu wenig Information“

Andere Gemeinden der Region beklagen, zu wenig Information über den geplanten Hochwasserschutz in Oberösterreich zu bekommen. Franz Straßl, Bürgermeister von Haibach ob der Donau weiß von einer Ankündigung, dass man sich die Situation anschauen wolle, aber bis dato geschah nichts.

Im Frühjahr steht ein Fachgespräch zwischen oberösterreichischer und bayrischer Regierung an. Die Pläne der Experten sollen bis 2017 vorliegen.

SPÖ fordert Hochwasserkonferenz

Die SPÖ fordert jetzt nach Bekanntwerden der Hochwasserschutzprojekte in Bayern, Tirol und Salzburg eine länderübergreifende Hochwasserkonferenz. Die Schutzmaßnahmen dort hätten unweigerlich auch Auswirkungen auf Oberösterreich, sagt die 2. Landtagspräsidentin Gerda Weichsler-Hauer. Sie fordert von Umweltlandesrat Rudi Anschober eine entsprechende Koordination zwischen den betroffenen Anrainerregionen. Außerdem müssten alle Informationen und Pläne aller Beteiligten auf den Tisch kommen, so Weichsler-Hauer.