Weitere Quartiere für Flüchtlinge

In Oberösterreich entstehen im Jänner 25 neue Unterkünfte für Flüchtlinge. Beim Sozialressort arbeitet man mit Hochdruck daran, die Asylquote bis Ende Jänner zu 100 Prozent zu erfüllen. Entscheidend seien vor allem jene Oberösterreicher, die ihre Gebäude für Flüchtlinge öffnen.

600 neue Plätze für Kriegsflüchtlinge werden im Jänner in Oberösterreich geschaffen. Diese Unterbringungen sind entscheidend, damit Oberösterreich die Asylquote zu 100 Prozent erfüllen kann. Derzeit leben in Oberösterreich etwa 4.900 Flüchtlinge, bis Ende Jänner müssen es nach derzeitigem Stand an die 5.400 sein, so verlangt es die Quotenreglung des Bundes.

Die für Asylfragen zuständige Soziallandesrätin Gertraud Jahn (SPÖ) sagt: „Nach derzeitigem Stand können wir die 100 Prozent erfüllen. Allerdings - wenn der Flüchtlingsstrom so weitergeht, wird es knapp werden. Aber wir sind auf einem recht guten Weg.“

90 Prozent in Gebäuden von Privatpersonen

In diesen Wochen werden quer durch Oberösterreich 25 neue Flüchtlingsquartiere entstehen. Etwa 90 Prozent davon in bisher leerstehenden Häusern, Wohnungen oder Bauernhöfen, die Privatpersonen zur Verfügung stellen.

Aber manche vor Kriegen und Folter geflohene Menschen treffen auf verunsicherte Bürger. Etwa in der Gemeinde Pettenbach (Bezirk Kirchdorf). Dort ziehen am Freitag die ersten Asylwerber in ein bislang leerstehendes Wohnhaus ein. Es handelt sich dabei um zwei Familien, so der Bürgermeister von Pettenbach, Leo Bimminger (ÖVP).

Noch im Jänner soll die Vollbelegung mit 20 Flüchtlingen erfolgen. Laut Bimminger sei die Mehrheit der Pettenbacher zwar für die Aufnahme der Flüchtlinge, jedoch hätten mehrere unmittelbare Nachbarn Ängste und sprechen sich dagegen aus.

Flüchtlingsquartier in Thalheim bei Wels

Auch in Thalheim bei Wels sorgt ein geplantes Flüchtlingsquartier für Verunsicherung. Im Jänner sollen dort bis zu 18 Asylwerber in ein Wohnhaus einziehen. Nähere Informationen dazu würden jedoch den Anrainern und dem Bürgermeister von Thalheim, Andreas Stockinger (ÖVP), nicht vorliegen, was dieser kritisiert.

Jahn appelliert: „Ich verstehe die Ängste der Bevölkerung, insbesondere auch nach den Vorkommnissen in Paris. Ich möchte den Menschen die Ängste nehmen. Bitte lassen Sie sich darauf ein. Sie werden sehen, das sind Menschen, die um ihr Leben gelaufen sind und furchtbare Schicksale hinter sich haben. Es lohnt sich, mit ihnen die positive Ausrichtung zu wählen.“

Hotline des Landes

Jahn fordert Privatpersonen, Pfarren oder Gemeinden auf, weiterhin mögliche Asylquartiere beim Land zu melden. Die Hotline des Landes Oberösterreich für Quartierangebote (Montag bis Donnerstag von 9.00 bis 15.00 Uhr) lautet: 0732 - 77 20 - 152 49 .

Link: