FACC prüft mit Wärmebildkameras

Eine gemeinsame Entwicklung der Fachhochschule OÖ und dem Innviertler Flugzeugteilehersteller FACC macht es möglich, dass Landeklappen oder Quer- und Seitenruder von Verkehrsflugzeugen zuverlässig auf Fehler untersucht werden können - mit Hilfe einer Wärmebildkamera.

Egal ob Verkleidungen von Triebwerken, ob Leitwerke, Landeklappen, Höhenrunder oder Spoiler, sie kommen bei immer mehr Flugzeugen von FACC und: Sie müssen ganz strengen Sicherheitsnormen entsprechen.

Gefertigt werden sie aus extrem leichten Verbundwerkstoffen unter anderem in St. Martin im Innkreis. Streng geprüft - etwa durch Ultraschall- oder Röntgentechnik. Doch das dauert oft stundenlang - und das kostet.

Interpretation der Bilder wichtig

Da kommt die FH Oberösterreich in Wels in Spiel. Die Forscher haben herausgefunden, dass man die sensiblen Bauteile auch mit einer Wärmebildkamera prüfen kann - wenn man nur weiß, wie man die Bilder interpretieren muss, so Günther Hendorfer, Professor für Werkstoffprüfung der FH Oberösterreich.

Und genau das ist der springende Punkt: Denn die Flugzeugindustrie verlangt alle Nachweise, dass die vorgegebenen Fehlerarten auch zuverlässig entdeckt werden. Nachweise, die gemeinsam mit den Welser Forschern erbracht werden, so Jakov Sekelja, Entwicklungsingenieur für zerstörungsfreie Prüfmethoden.

Wärmebildkamera FACC

ORF

Wichtiger Wettbewerbsvorteil

Für FACC bedeutet dieser Technologiesprung einen gewichtigen Wettbewerbsvorteil, so Walter Stephan, Vorstandsvorsitzender von FACC: „Wir bieten neueste Technologie an, das heißt es wird von unseren Kunden goutiert, indem wir als fortschrittlich-technologisch angesehen werden. Und zum zweiten reduzieren wir die Kosten.“

Denn die Thermografiemethode ist zehnmal schneller, als herkömmliche Verfahren. Die FH in Wels will jedenfalls diese Methode auch in anderen Bereichen erforschen. Etwa beim Prüfen von Stahl, Papier oder Glas - aber auch in der Medizin, wo es die Chance eröffne, schwere Krankheiten noch früher zu erkennen.

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