Ökoenergie-Branche setzt auf Übersee

Hersteller von Photovoltaikanlagen oder Hackgutheizungen setzen immer mehr auf Internationalisierung und hier vor allem auf den nordamerikanischen Markt. Die heimischen Unternehmen werden bei ihrem Sprung über den Atlantik vom Ökoenergie-Cluster unterstützt.

In diesem Cluster sind 170 oberösterreichische Firmen verbunden. Momentan sind erst elf von ihnen in Übersee tätig - hier würden noch mehr Chancen liegen.

40 Prozent Umsatz in den USA

Eines dieser elf Unternehmen ist die Firma Fronius. Schon vor einigen Jahren hat das Unternehmen mit Hauptsitz in Pettenbach seine Fühler nach Übersee, im Besonderen in die USA und nach Kanada, ausgestreckt. Zwar sei die Photovoltaik in Europa groß geworden, in der Zwischenzeit würde diese Branche aber nicht mehr so wachsen wie früher - die wirklichen Akzente setzen nun die Überseemärkte, wie Martin Hackl von der Firma Fronius erklärt: „Im heurigen Jahr sieht es in etwa so aus, dass wir 40, vielleicht sogar 45 Prozent der Absätze in Nordamerika machen, und vielleicht 30 Prozent in Europa. Das wird sich sehr stark in Richtung USA entwickeln.“

Während große Unternehmen den Schritt zur Internationalisierung alleine schaffen, brauchen Klein- und Mittelbetriebe häufig einen Anstoß. Und diesen will das Ökoenergie-Cluster geben. Es handelt sich dabei um ein Netzwerk von 170 heimischen Ökoenergie- und Energieeffizienz-Unternehmen in Oberösterreich. Das Land Oberösterreich hat den Energiesparverband mit dem Clustermanagement betraut. So macht Beispielsweise in diesen Tagen eine Delegation aus den USA in Oberösterreich Station und schaut sich hier die neuesten technischen Entwicklungen an.

17 Millionen Ölheizungen an der Ostküste

Oberösterreich hofft so am US-Markt mitnaschen zu können. Der Chef des Energiesparverbandes und Leiter des Ökoenergiecluster, Gerhard Dell, sagt: „Allein, wenn man die Ostküste der USA anschaut, also die Bereiche, wo geheizt werden muss, z.B. Massachusetts oder Maine, dort sind rund 17 Millionen Ölheizungen in Betrieb. Wenn man nur das hernimmt, ist das ein gewaltiges Potenzial für unsere Biomassekesselhersteller oder Pelletskesselhersteller.“

Oberösterreich zeichne sich als Innovationsschmiede aus, so Wirtschaftslandesrat Michael Strug (ÖVP): „Diese Technologien ‚made in Upper Austria‘ sind ein Exportschlager und weltweit anerkannt. Das ist sicherlich einer unserer größten Wachstumstreiber in diesem Segment.“

Die fast 10.000 Mitarbeiter in den Kernbereichen der Ökoenergie und Energieeffizienz erwirtschaften jährlich einen Umsatz von 2,3 Milliarden Euro.