Vorwärts Steyr gewinnt 97-Minuten-Krimi

Im fünften Anlauf gelang dem SK Vorwärts gegen die Sturm Amateure am Dienstagabend mit einem 2:1 (2:0) der erste Sieg. Während die erste Hälfte klar für Vorwärts verlief, geriet die 2. Hälfte zum Krimi mit einem Nachspiel von sieben Minuten.

Die Ketelaer-Elf legt mit viel Elan und Selbstvertrauen aus sieben Heimsiegen en suite los, doch David Peham vergibt in der 2. Minute die erste Topchance.

Sturm stark, Vorwärts im Konter

Sturm präsentiert sich ebenfalls mit gefährlichen Aktionen in der ersten Viertelstunde. Die Partie wird rasant, die Vorwärts-Elf entwickelt jedoch in Kontern mehr Effizienz und geht nach einer schönen Flanke von Husein Balic direkt auf den Kopf von Rade Djokic, der nur noch einzunicken braucht, mit 1:0 in Führung (18.).

Sturm versucht wieder, das Kommando an sich zu reißen. Es scheint, als habe Vorwärts-Trainer Ketelaer genau das erwartet, denn die Kontertaktik ist offensichtlich so geplant.

Aus einem dieser schnellen Gegenstöße ist es erneut Husein Balic, dessen Durchsetzungsvermögen für Sturm Folgen hat. Balic marschiert in den Strafraum, wird von den Beinen geholt, Djokic exekutiert den Elfmeter quasi mit dem Pausenpfiff zum 2:0.

Endlos-Krimi in der zweiten Hälfte

Die Vorwärts-Elf bleibt bei ihrem Konter-Rezept und ist die weitaus gefährlichere Elf. Peham (55.)und einmal mehr Balic (67.) finden in Sturm-Keeper Schützenauer ihren Meister, Varga donnert einen Distanzschuss an die Stange (67.) - und die Grazer schießen das Tor (71.). Die Defensive der Roten sieht dabei nicht gut aus.

Vorwärts vergibt, Sturm kommt auf

Als faktisch mit dem Anstoß Rade Djokic die Chance auf das 3:1 versemmelt, kommt Sturm nochmals auf, verpufft aber im Vorwärts-Strafraum zum Lüfterl.

Aus den Kontermöglichkeiten vergibt Vorwärts einige Sitzer. Varga’s Möglichkeit zu vergeben, zählt sogar in die Kategorie Kunststück (88.) und zu allem Überdruss hat sich Vorwärts-Innenverteidiger Alex Danninger verletzt. Er muss nach einem Kopfballduell ins Krankenhaus.

Rot für Sturms-Pirker und ein Tumult

Jetzt brodelt es in der Vorwärtsarena wie im Gulaschtopf. Die letzte Chance hat Sturm auf den Ausgleich, aber Vorwärts-Keeper Reinhard Großalber saugt den Ball aus dem Eck (93.). Den scheinbar letzten Höhepunkt ohne Ball setzt der zuvor eingewechselte Steirer Kevin Pirker, der sich mit einem Ordner anlegt. Dafür gibt es die rote Karte.

Es folgt ein Tumult, der erst zwei Minuten später beendet ist. Dann läßt der Schiedsrichter aus Kärnten das Match fertig spielen. Nach einer gefühlten Ewigkeit mit der knappen Führung im Kopf und den wild anlaufenden Sturm-Spielern vor Augen wird erst in der 97. Minute abgepfiffen und der SK Vorwärts erlöst.

Vorwärts ist Zweiter.

Wolfgang Bankowsky|ooe.orf.at