Nachspiel für Fußballfans

Bei den Ausschreitungen anlässlich des Fußball-Cup-Spiels Austria Salzburg gegen Sturm Graz in Vöcklabruck gab es Dienstagabend mindestens zehn Verletzte und zwölf Festnahmen. Der österreichische Fußballbund wird beide Klubs zu Stellungnahmen auffordern.

Sie attackierten sich gegenseitig und auch Polizisten wurden angegriffen. Mit etwa 500 gewaltbereiten Fans hat die Polizei im Vorfeld gerechnet, geworden sind es etwa 600. Laut Augenzeugen schaukelte sich die Stimmung bereits vor dem Spiel auf, als Fanbusse der Grazer beim Stadion eintrafen. Einige Salzburger Fans sollen sie bereits erwartet und attackiert haben. Während des Spiels im ausverkauften Stadion feuerten beide Fanlager Feuerwerkskörper ab, obwohl diese in Fußballstadien verboten sind.

Absperrgitter niedergerissen

Die Sturm-Graz-Fans rissen dann in der Halbzeitpause die provisorischen Absperrgitter ihres Sektors nieder. Laut dem Betreiber des Stadions in Vöcklabruck sind sie kaputt, weitere Schäden wurden nicht angerichtet. Nach dem Spiel gingen Salzburger und Grazer auf einem Parkplatz und auf der Straße vor dem Stadion mit Eisen- und Holzstangen, Bierflaschen und anderen Wurfgeschoßen aufeinander los, so die Polizei. Etwa 200 Polizisten setzten Pfefferspray ein; zehn Beamte wurden verletzt, zwölf Schlachtenbummler festgenommen.

Polizeivideos zur Dokumentation

Die Polizei dokumentierte mit Videos die Auseinandersetzungen und hat weitere Anzeigen vor. Obwohl als Spiel mit hohem Risiko eingestuft, verließen die Fangruppen das Stadion nebeneinander. Laut Polizei war es nicht anders möglich. Man werde den Einsatz jedoch noch einmal aufarbeiten, heißt es.

Auch bei den beiden Klubs und dem österreichischen Fußballbund (ÖFB) haben die Geschehnisse in Vöcklabruck ein Nachspiel. Der ÖFB wird beide Klubs zu einer Stellungnahme auffordern, ob es Strafen gibt es noch unklar.

Kritik des SK Sturm Graz

Der SK Sturm Graz bemängelt in einer ersten Reaktion die nur provisorisch aufgestellten Absperrgitter im Sektor der Grazer, zudem sollen dort zu wenige Sicherheitsbeamte vorhanden gewesen sein. Viele Fans von Austria Salzburg würden als amtsbekannt gewaltbereit gelten, immer wieder habe es bei Spielen des Vereins Ausschreitungen gegeben.

Bei den Festgenommenen handle es sich laut Polizei sowohl um Salzburger als auch Grazer. Das Spiel endete mit einem 5:0 für Sturm, in Vöcklabruck wurde gespielt weil das Stadion der Salzburger Austria zu klein war. In Vöcklabruck wurden Stimmen laut, wonach Austria Salzburg nicht mehr erwünscht sei.

Link: