„Les Miserables“ am Musiktheater Linz
Im Zentrum der Geschichte - nach einem 1.500 Seiten starken Roman von Victor Hugo aus der Mitte des 19. Jahrhunderts - steht der Ex-Sträfling Jean Valjean, der es nach Jahren der Stigmatisierung zwar schafft, ein honoriges Mitglied der Gesellschaft zu werden, aber immer wieder von seiner Vergangenheit und seinem Gegenspieler Javert eingeholt wird. Den Rahmen für die etlichen großen und kleinen Tragödien der Handlung bilden die Barrikadenkämpfe eines französischen Studentenaufstandes im Jahr 1832.
Barbara Palffy
Uraufführung 1980 in Paris
Mehrere Opernkomponisten haben sich erfolglos an dem Stoff versucht, bevor ihn Claude-Michel Schönberg schließlich in ein Musical verwandelte. „Les Miserables“ feierte seine Uraufführung 1980 in Paris, in London läuft es seit 1985 ununterbrochen. Es sei damit „das erfolgreichste Musical, das es je gab“, so Beeker.
„Pop, aber ohne Schlagzeug-Grooves“
Die Musik erinnere an „Pop, aber ohne Schlagzeug-Grooves“, erklärte der musikalische Leiter Kai Tietje, stattdessen kommen einige ungewöhnliche Schlaginstrumente bis hin zu einer Auto-Bremstrommel zum Einsatz. Das Werk nimmt formal Anleihe bei der Oper, denn es ist komplett durchkomponiert und kommt ohne gesprochene Dialoge aus. Nicht zuletzt deshalb und wegen der höchst komplexen Handlung darf sich das Publikum auf eine deutschsprachige Version des knapp dreistündigen Musicals freuen.
Barbara Palffy
Christian Alexander Müller als Jean Valjean
Als Jean Valjean gastiert Christian Alexander Müller. Der gebürtige Chemnitzer, der schon etliche große Musicalrollen gespielt hat, war auch bei der Linzer Produktion „Show Boat“ als Ravenal mit an Bord. Die zuletzt teilweise erneuerte und aufgestockte Musical-Company des Landestheaters kommt zur Gänze zum Einsatz, verstärkt wird sie durch den aus dem Opernensemble ausgeborgten Martin Achrainer als Javert.