Regisseur Robert Wilson im Musiktheater

Was Mick Jagger für die Popmusik sei und Karl Lagerfeld für die Modewelt, das sei Robert Wilson für das Theater, so das Linzer Landestheater über den Amerikaner. Mit ihm kommt eine der schillerndsten Theaterpersönlichkeiten am Samstag zur Aufführung seines Stücks ins Musiktheater.

Robert Wilson zeigt seine spektakulären, unkonventionellen Inszenierungen in den führenden Häusern, wie der Mailänder Scala, dem Hamburger Thalia Theater oder der Opera Bastille in Paris. Seine wuchtigen Theaterbilder erzeugen einen Sog und muten wie liturgische Werke an aus Gesang und Sprache, Bewegungen und Bildern.

Robert Wilson erhielt 2014 in Weimar die Goethemedaille

APA/EPA/Martin Schutt

Robert Wilson wurde am 28. August 2014 am Goethe-Institut in Weimar/Deutschland die Goethemedaille verliehen

Prager Stück für Linz

Der weltweit erfolgreiche Regisseur, der in den 60er Jahren mit seinen Theaterperformances auf sich aufmerksam machte, zeigt in Linz sein für das Prager Nationaltheater konzipierte Stück „1914“, in dem zwei Literaturklassiker des 20. Jahrhunderts miteinander verknüpft werden: „Die letzten Tage der Menschheit“ von Karl Kraus und „Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk“ von Jaroslav Haschäkk.

Beide Texte beziehen sich auf unterschiedliche Weise auf den ersten Weltkrieg und so begegnet man an diesem Abend den Optimisten und den Pessimisten aus den letzten Tagen der Menschheit genauso wie dem Soldaten Schwejk.

Ausgezeichnet mit der Goethe-Medaille

Mit der zum 60. Mal, stets am Geburtstag des Dichters Johann Wolfgang von Goethe vergebenen Medaille würdigt das Institut Menschen, die sich um den internationalen Kulturaustausch verdient gemacht haben. Die Liste der Preisträger seit 1955 umfasst 335 Namen aus 62 Ländern.

„Die Kunstform Theater ist ein besonders ergiebiges Medium für den globalen Kulturaustausch“, sagte der Präsident des Goethe-Instituts, Klaus-Dieter Lehmann. Die drei Preisträger hätten mit ihrem künstlerischen Potenzial Grenzüberschreitungen zum Programm gemacht: Der Amerikaner Robert Wilson interpretiert Stücke deutschsprachiger Autoren wie Heiner Müller, der bereits verstorbene Belgier Gerard Mortier hat jahrelang die Ruhrtriennale geleitet. Krystyna Meissner bekam die dritte Kulturmedaille weil sie in Polen internationale Theaterfestivals veranstaltet.

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