Einstieg von XXXLutz bei Kika/Leiner abgeblasen

Anfang Juli wurde bekannt, dass sich XXXLutz-Miteigentümer Andreas Seifert mit 26,5 Prozent beim Tochterunternehmen Conforama des Kika/Leiner-Eigentümers Steinhoff beteiligen will. Dafür gab es bei der Bundeswettbewerbsbehörde einen Prüfantrag, der jetzt zurückgezogen wurde.

Die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) hat den Rückzug des Prüfantrages am Mittwoch bestätigt. Der Rückzug des Antrages sei ungewöhnlich, hieß es. Conforama gehört wie Kika und Leiner zum südafrikanischen Konzern Steinhoff.

„Reine Finanzbeteiligung“

„Damit beteiligen wir uns rein finanziell an einem starken Möbeldiskonter mit bedeutendem Elektroanteil in Frankreich“, sagte XXXLutz-Sprecher Thomas Salinger noch Anfang Juli zur APA. Da es sich um eine reine „Finanzbeteiligung“ handle und man in Frankreich keine Konkurrenz zur Steinhoff-Gruppe sei, gebe es nichts, was die Kartellhüter gegen diesen Zusammenschluss haben könnten, meinte er.

„Einigung im stillen Kämmerlein“

Das sahen aber Mitbewerber und Lieferanten anders. Christian Wimmer, Geschäftsführer der Einkaufsverbände Wohn Union und Garant mit 240 Mitgliedsbetrieben der Einrichtungsbranche (Umsatz: 400 Mio. Euro), sprach am Mittwoch davon, dass hier versucht wurde, „im stillen Kämmerlein“ eine Einigung zu erzielen, aber die Einsprüche von Service & More und wohl weiteren Betroffenen hätten nun Wirkung gezeigt. Er habe sich schon zu Monatsbeginn gefragt, warum Lutz nicht in sein eigenes Geschäft investiere, sondern in den Mitbewerber.

Beteiligung bei deutscher Billigkette Poco

Erst vor wenigen Monaten hat sich XXX-Lutz-Miteigentümer Seifert privat bei der deutschen Billigkette Poco beteiligt. Poco gehört ebenfalls zur Steinhoff-Gruppe. Für Spekulationen sorgte auch der Einsatz des ehemaligen Lutz-Managers Hermann Wieser in der Geschäftsführung von Kika/Leiner. Die Familien der Firmen Lutz und Kika/Leiner gelten als persönlich zerstritten. Im Sommer 2013 übernahm Steinhoff Kika/Leiner. Damit wurden die Karten neu gemischt.

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