Uneinigkeit über Getreidepreise

Derzeit wird Getreide geerntet. Während die Bauern Gerste und Weizen einholen, sind sich ihre Vertreter uneinig über die Preise dafür. Laut Unabhängigem Bauernverband sind die Preise viel zu niedrig. Ein Eindruck, den die Landwirtschaftskammer nicht teilt.

Die Preise für Getreide seien heuer in den Keller gerasselt, schlägt der Unabhängige Bauernverband Alarm. An einem Kilo Gerste und Mahlweizen würden Bauern nur mehr 16 Cent inklusive Mehrwertsteuer verdienen. Vor zwei Jahren sollen es noch 25 Cent gewesen sein.

Durch den gesunkenen Preis sollen die Bauern nichts mehr verdienen, im Gegenteil: Pro Hektar Getreidefläche sollen sie mit ihren Aufwandskosten sogar bis zu 700 Euro draufzahlen, so der unabhängige Bauernverband.

„Auch Erträge sind besser“

Die Landwirtschaftskammer kann die Aufregung nicht nachvollziehen. Die Preise würden zwar sinken, dass Bauern jedoch draufzahlen, hält Pflanzensprecher Christian Krumphuber für übertrieben: „Die Getreideernte ist heuer über dem Bedarf, und damit gibt es Preisdruck. Das heißt, die Preise sind tatsächlich auch etwas niedriger als im Vorjahr. Aber, so ehrlich muss man sein, auch die Erträge sind besser.“

Konkrete Preise pro Kilo nennt Krumphuber nicht, noch gelte es abzuwarten, bis die Getreideernte abgeschlossen ist. Niedrige Preise sollen aber nicht für alle Bauern schlecht sein, so die Landwirtschaftskammer. Zwei von drei verfüttern ihre Ernte auch an ihr Vieh. Sie sollten die niedrigen Preise kaum stören, so die Landwirtschaftskammer.

Brot und Gebäck werden nicht billiger

Durch das billigere Getreide werden Brot und Gebäck aber nicht zugleich billiger, heißt es sinngemäß von einem großen oberösterreichischen Bäcker, der nicht genannt werden möchte. Die Preise ergeben sich auch aus den sogenannten Erntegesprächen mit Mehllieferanten im Herbst.

Danach müssen noch Energie- und die Lohnkosten für die Angestellten, die auch im Herbst verhandelt werden, einberechnet werden. Daher dürften Brot und Gebäck trotz niedriger Getreidepreise jedenfalls nicht billiger werden, heißt es aus der Branche.

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