Sonnenblumendiebe in Gramastetten

In den vergangen Tagen haben viele Landwirte ihre Felder abgeerntet. Ein Bauer aus Gramastetten (Bezirk Urfahr-Umgebung) fürchtet mittlerweile um seinen Ertrag, weil nicht er seine angebauten Sonnenblumen erntet, sondern Fremde sich unerlaubt bedienen.

Seit gut einer Woche muss Josef Stirmayr zusehen, wie seine Ernte kleiner wird. Im Stundentakt bleiben Autos bei diesem, weit und breit einzigen, Sonnenblumenfeld an der Straße stehen und deren Insassen pflücken unerlaubt die Blumen. Erst drei bis hatten darum gefragt. Mittlerweile entstand ein spürbarer Schaden, so der Landwirt.

Bis zu 100 Pflanzen pro Tag

Die einen nehmen vielleicht drei Sonnenblumen mit, andere wiederum reißen zehn und mehr Pflanzen aus und beschädigen dabei den Boden, in dem bereits die Nachernte schlummert. Eine Wildsau richte weniger Schaden an, ärgert sich Stirmayr, der auch schon ein „Pflücken verboten!“-Schild aufgestellt hat. Doch das lesen offenbar die wenigsten.

Kinder fangen Pflücker ab

Jetzt hat die Bauernfamilie eine andere Strategie gewählt. Ihre drei Kinder legten sich mit Vergnügen auf die Lauer, fotografieren die Diebe und stellen sie zur Rede. Verwandte, Kranke und Unwissenheit werden dann für Ausreden strapaziert. Es sind allerdings auch dreistere Rechtfertigungen dabei: Einer habe Zweifel geäußert, ob es sich bei dem Kind um einen Sohn des Bauern handle und gemeint, der Bub wolle ihn bestehlen.

Wirtschaftlich gelte dieser Diebstahl als Kollateralschaden. Aber Stirmayr hofft, dass seine Kinder nicht die Lust an dem ungewöhnlichen Ferienprogramm verlieren, damit der Schaden nicht noch größer wird.