Prozess nach Sex-Attacke: Gutachter sagen aus

Der Prozess gegen einen 39-Jährigen, der im Sommer 2013 in Gmunden eine Bekannte vergewaltigt und getötet haben soll, ist am Montag in Wels mit der Erörterung von Gutachten fortgesetzt worden. Zum Tatzeitpunkt soll der Angeklagte zurechnungsfähig gewesen sein.

Die psychiatrische Sachverständige Adelheid Kastner charakterisierte den Beschuldigten als jemanden, der starr daran festhalte, wie er die Dinge geregelt haben möchte. Bei ihm sei alles durchgeplant, ein Abweichen von einer bestimmten Linie gebe es nicht. Er tue sich schwer, Emotionen zu zeigen, und habe eine erhöhte Aggressionsspannung.

Adelheid Kastner

salzi.at

Die psychiatrische Sachverständige Adelheid Kastner

Der 39-Jährige versuche, seine Vorhaben mit allen Mitteln umzusetzen. Das Schlimmste wäre für ihn die Zerstörung seines öffentlichen Ansehens. „Je weniger empathisch jemand ist, umso leichter wird er jemanden verletzen“, führte die Gutachterin aus.

Schläge statt Sturz

Die kriminaltechnische Sachverständige gab an, dass die Auswertung der gesicherten Spuren darauf hindeuten würde, dass dem 51-jhärigen Opfer drei heftige Schläge versetzt wurden. Der Angeklagte hatte vor Gericht ausgesagt, die Frau sei aus eigenem Verschulden gestürzt. Er habe ihr aufgeholfen und den Eindruck gehabt, es sei alles in Ordnung.

Am Dienstag sollen weitere Gutachten erörtert werden. Ein Urteil in dem Geschworenenprozess wird für Mittwoch erwartet.

Tod nach Feier im Tennis-Club

In der Nacht auf den 7. Juli hatten das spätere Opfer und der Angeklagte in ihrem Tennis-Club mit Sportkollegen gefeiert. Zwei Tage später wurde die Frau schwer verletzt, halb nackt und nicht ansprechbar in ihrem Garten gefunden. Sie starb im Krankenhaus, ohne noch einmal das Bewusstsein wiedererlangt zu haben. Der Beschuldigte gibt einvernehmlichen Sex mit der 51-Jährigen zu, mit ihrem Tod will er aber nichts zu tun gehabt haben.

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