Polizei warnt vor falschen Helfern von Microsoft

International tätige Betrüger sorgen dafür, dass E-Mail-Programme verrücktspielen, rufen dann an und geben sich als Helfer von Microsoft aus. Sie versprechen, das Problem zu lösen. Stattdessen versuchen sie aber, Geld abzubuchen.

Eine Frau aus dem Mühlviertel kam noch einmal mit einem blauen Auge davon: Innerhalb weniger Stunden erhielt 97 E-Mails, die ihr sonderbar erschienen, dann konnte sie selbst keine E-Mails mehr verschicken. Bei ihrem Internetprovider erhielt sie den Ratschlag, das Passwort ihres E-Mail-Accounts zu ändern und ihr Bankkonto sperren zu lassen.

Anruf von hilfsbereiter Dame

Kurz darauf läutete das Telefon und die Anruferin gab sich als Mitarbeiterin der Firma Microsoft aus und fragte, ob sie helfen dürfe. Die Mühlviertlerin lehnte ab, die Sache kam ihr aber seltsam vor, vor allem weil sie während des Gesprächs im Hintergrund verschiedene Leute auf Englisch telefonieren hörte.

Trojaner statt Hilfsprogramm

Ähnliches passierte einem Unternehmer aus Eferding, der einem angeblichen Mitarbeiter von Microsoft über das Telefon einen Fernzugang zum Computer ermöglicht hatte und dann im letzten Moment verhindern konnte, dass der Anrufer Geld abbucht. Der angebliche Helfer von Microsoft hätte höchstwahrscheinlich versucht, auf dem Computer des Unternehmers anstatt des vermeintlichen Hilfsprogramms einen Trojaner zu installieren, der den Betrügern unbegrenzten Zugriff auf den Computer gestatten kann.

Gesunde Skepsis und mit Informationen geizen

Walter Rothländer, der oberste Betrugsbekämpfer beim Landeskriminalamt, rät, gleich wieder aufzulegen, weil kein Mensch wissen könne, wen man Probleme mit seinem Computer hat: „Das weiß nur ich und daher muss ich den ersten Schritt tun und jemanden holen. Ich bestimme, wer meinen Computer repariert oder wieder in Gang setzt. Vor Betrügern könne man sich am besten schützen, indem man komplizierte Passwörter verwendet und ein gutes Virenschutzprogramm kauft.

Beim Landeskriminalamt verzeichnet man eine Zunahme derartiger Betrugsversuche, bestätigt Rothländer. Die Täter seien schwer zu fassen. Daher bleibe nichts anderes übrig, als sich so gut wie möglich zu schützen, etwa, indem man nicht alles glaubt, was am Computerbildschirm aufscheint, und im Internet so wenige Informationen wie möglich von sich preisgibt.

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