Josef Werndl-Ausstellung in Steyr

Vor 125 Jahren ist der wahrscheinlich bis heute bedeutendste Unternehmer Oberösterreichs gestorben - der Waffenfabrikant Josef Werndl aus Steyr. Mit seinem Geschäftssinn ging er ebenso in die Geschichte ein wie mit seinem sozialen Engagement.

Nicht nur wegen seiner Körpergröße von 2,06 Meter und seines beeindruckenden Schnurrbarts war Josef Werndl schon zu Lebzeiten eine Legende. Bevor er die Waffenfabrik seines Vaters übernahm, hatte Werndl die Welt bereist. Er war im Wilden Westen und hatte die Firmen Colt und Remington besucht.

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Nach der vernichtenden Niederlage gegen die Preußen 1866 bei Königgrätz verkaufte Werndl der österreichischen Armee seine HInterlader-Gewehre und wurde damit zu Millionär. In Steyr entstand so die für kurze Zeit größte Waffenfabrik in Europa mit 15.000 Arbeitern. Josef Werndl hatte aber noch viele andere Ideen. So realisierte er die erste elektrische Straßenbeleuchtung aus Wasserkraft.

Wohnbauprogramm für Arbeiter im 19. Jahrhundert

Geliebt wurde Werndl aber wegen seines sozialen Engagements. Bereits in den 1870er-Jahren startete er ein Wohnbauprogramm für seine Arbeiter. In den Werkssiedlungen gab es bereits Toiletten und fließend Wasser, unvorstellbar für damalige Verhältnisse. Mit der Schwimmschule Steyr entstand das erste Freibad für Arbeiter in Europa.

Reihe privater Schicksalsschläge

Doch alles Geld und aller Erfolg schützten Josef Werndl nicht vor herben Schicksalsschlägen. Er musste erleben, wie sechs seiner acht Kindern starben, darunter auch sein einziger Sohn und Nachfolger. Werndl selbst starb 1889 im Alter von 58 Jahren an einer Lungenentzündung, nachdem er im offenen Pferdewagen bei Regen gefahren war.

Ausstellung im Stadtmuseum Steyr

Einen Blick hinter den Mythos auf den Menschen Josef Werndl wirft die Ausstellung „150 Jahre Waffenfabrik - 125ster Todestag Josef Werndl“ im Stadtmuseum Steyr. Die Ausstellung wird bis Ende November 2014 gezeigt.

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