Millionenschaden durch Telefonbetrug

Gegen eine Trickbetrügerbande aus der Türkei ermittelt die Staatsanwaltschaft Wels. Mit der Aussicht auf einen angeblichen Gewinn haben die unbekannten Täter ihren Opfer Geld entlockt. Der Schaden liegt bei rund zwei Millionen Euro.

Der Betrug läuft fast immer nach der gleichen Masche ab. Das Telefon läutet, der Anrufer gibt sich als Mitarbeiter einer Rechtsanwalts- oder Notariatskanzlei, einer Bank oder eines anderen Unternehmens aus und berichtet von einem vermeintlichen Gewinn.

Anrufe unter gefälschten Nummern

Auf dem Telefon ist eine Nummer aus Deutschland oder Österreich zu sehen, tatsächlich sitzt der betrügerische Anrufer aber in der Türkei, bestätigt Christian Hubmer von der Staatsanwaltschaft Wels. Als Gewinn wird ein Auto in Aussicht gestellt. Allerdings seien dafür zuerst Gebühren und Steuern zu bezahlen. Mit diesem Trick konnten teilweise mehr als 10.000 Euro herausgelockt werden, so die Staatsanwaltschaft.

Die Erhebungen gestalten sich schwierig, da die Anrufer immer wieder wechseln. Vermutlich stecke eine organisierte Bande hinter dem Trickbetrug. Bisher liegen bei der Staatsanwaltschaft Wels 370 Fälle auf, die Dunkelziffer dürfte noch höher sein. Der angerichtete Schaden liegt bei mindestens zwei Millionen Euro. Und offenbar ist bereits eine neue Welle im Anrollen. Es gibt erste Fälle, bei denen der Anruf nicht mehr von einer Person sondern von einem Automaten getätigt wird. In weiterer Folge heißt es, dass das herausgelockte Geld mittels Kurierdienst in die Türkei gebracht werden soll.

Verdächtige Telefonate sofort beenden

Die Opfer werden ersucht, die Banknoten in Umschläge oder Zeitungspapier einzuwickeln, was wiederum zur Tarnung bei Zollüberprüfungen dienen dürfte. Obwohl die Täter in der Türkei sitzen, werden wahllos Nummern in Österreich angerufen und nicht nur gezielt Personen türkischer Herkunft. Die Staatsanwaltschaft rät, verdächtige Telefonate sofort zu beenden, sich die Nummer zu notieren und die Polizei zu informieren. Geld sollte auf keinen Fall überwiesen oder verschickt werden.