Gefährlicher Leichtsinn am Berg

Immer mehr angebliche Bergsportler würden die Grundregeln für das Verhalten im alpinen Gebiet missachten, die Gefahren würden oft völlig unterschätzt, so die Bergrettung und die Alpinvereine. Heuer kamen bereits sechs Menschen in den Bergen in Oberösterreich ums Leben.

In den vergangenen Tagen war die Bergrettung in Oberösterreich beinahe täglich im Einsatz, mehrere Bergsteiger wurden bei Unfällen schwer verletzt. Am Pyhrgas und am Bosruck waren sogar Todesopfer zu beklagen. So mancher Unfall wäre zu verhindern gewesen, denn die Grundregeln für das Verhalten im alpinen Gebiet werden immer öfter missachtet, kritisieren Bergrettung und Alpenverein. Vor allem die Gefahren, die Klettersteige in sich bergen, würden von den Sportlern oft unterschätzt.

Überfüllte Parkplätze

Eines der Beispiele ist der Klettersteig auf die Drachenwand, der derzeit zu den beliebtesten zählt. An schönen Tagen ist der Parkplatz beim Ausgangspunkt des Weges restlos überfüllt, bis zu 400 Sportler sind dann in dem senkrechten, felsigen Gelände unterwegs.

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Viele machen sich aber keine Gedanken, was da auf sie zukommt, stellt Heinz Hemetsberger, der Leiter der Bergrettung Mondsee, immer wieder fest. Manche steigen gleich ohne Kletterausrüstung in die Wand ein, andere wiederum haben wiederum schon beim Weggehen mit der Bierdose in der Hand den größten Spaß. „Wenn mich dann Leute fragen, ob sie den Hund mit in den Steig nehmen können, dann weiß ich, dass sie überhaupt keine Ahnung haben, was da jetzt abgeht.“

Dehydriert und erschöpft

Auch am Traunstein in Gmunden beobachten die Bergretter das Verhalten vieler Bergsteiger mit Sorge. Wolfgang Socher von der Bergrettung Gmunden erzählt, dass er in den vergangenen Tagen immer wieder dehydrierte Alpinisten auf den Anstiegen getroffen hat: „Ich habe letzthin selbst erlebt, dass eine Familie 13 Stunden am Traunstein auf- und abgestiegen ist und dass das für die Kinder kein Spaß ist. Nach zehn, zwölf Stunden wird es auch einmal wirklich gefährlich, weil die Konzentration stark nachlässt und die Leute unsicher unterwegs sind.“

Die Bergrettung wurde zuletzt mehrmals täglich alarmiert - insgesamt sind heuer bereits sechs Menschen in den Bergen in Oberösterreich ums Leben gekommen.

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