Ringen um den LASK

Nach dem verpassten Wiederaufstieg des LASK haben die Diskussionen um die Zukunft des traditionsreichen Fußballklubs neue Nahrung erhalten. Seit Wochen wird wieder über einen Einstieg einer Investorengruppe beim LASK verhandelt.

In 13 Jahren Amtszeit hielt der LASK-Präsident jedem sportlichen und wirtschaftlichen Gegenwind stand: Vom Abstieg über den Entzug der Lizenz bis hin zur Pfändung der Eintrittsgelder. Dazu kamen noch die bereits obligatorischen Rücktrittsforderungen der Fans in Richtung des ungeliebten Präsidenten.

Peter Michael Reichel

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Auch Präsident Reichel verzweifelte angesichts der Leistungen seines Klubs

Großsponsoren haben dem Traditionsklub unter Peter Michael Reichel bereits vor längerer Zeit den Rücken gekehrt, allein in der abgelaufenen Regionalliga-Saison soll es einen Verlust von 700.000 Euro gegeben haben. Man könne zwar beim LASK nicht so genau in die wirtschaftlichen Agenden schauen, wenn man auf die Dressen und die Sponsoren schaut, merke man aber, dass es nicht so gut aussehen könne, sagt Andreas Hofmann, der Geschäftsführer des oberösterreichischen Fußballverbands.

Wiederaufstieg ist finanzieller Kraftakt

„Wenn man aufsteigen will, dann kostet es Geld. Wenn man nur mitspielen und nicht absteigen will, dann kostet es erheblich weniger“, sagt der Spielervermittler und Ex-LASK-Manager Max Hagmayr. Reichel versichert trotzdem, den finanziellen Kraftakt Wiederaufstieg in der kommenden Regionalliga-Saison mit der derzeitigen, teuren Profimannschaft stemmen zu können.

Dass es der LASK-Alleinunterhalter aber tatsächlich schafft, den Klub in der derzeitigen Form am Leben zu erhalten, bezweifeln viele, darunter auch der Präsident des oberösterreichischen Fußballverbands, Gerhard Götschhofer: „Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, wie der Herr Reichel in den letzten Jahren den LASK führen konnte, ohne dass er von irgendwo die Unterstützung bekommen hat. In Zukunft wird er trotzdem auf mehrere Leute bauen müssen und den Verein nicht als One Man Show führen. Sonst wird es eng.“

LASK-Schild

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Michael Strugl: „Ich glaube die Alarmglocken sind laut genug.“

Jetzt wäre der richtige Zeitpunkt, die Gespräche zu einem Abschluss zu bringen, meint Sportlandesrat Michael Strugl (ÖVP): „Entweder schaffen wir es hier und jetzt eine neue Struktur zusammenzubringen, oder eben nicht und ich glaube die Alarmglocken sind laut genug.“ Der LASK sollte nicht einzelnen Personen oder Gruppierungen gehören, denn der Klub sei ein Stück Oberösterreich, meint Max Hagmayr.

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Allein dürfte Reichel den LASK jedenfalls nicht sanieren können. Offen ist, ob der LASK-Präsident ein neues Übernahmeangebot von Investoren annimmt. Das letzte Angebot in einer Höhe von angeblich sechs Millionen Euro soll Peter Michael Reichel abgelehnt haben.

Die derzeitigen Gespräche sind vielleicht die letzte Chance auf eine finanziell gesunde und sportlich wieder erfolgreichere schwarz-weiße Fußballzukunft. Präsident Reichel war für eine Stellungname nicht erreichbar.

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