Hochwasser: „Prognose war falsch“

Den Hochwasservoraussagen wurden laut Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) von den Bundesländern und Bayern zu geringe Parameter zugrunde gelegt. „Die Prognose war falsch“, sagte er nach der ersten Sitzung des Landeskrisenkoordinationsgremiums am Montag.

Hochwasser Spendenaktion

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Der „große Push“ sei der massive Anstieg der Schneefallgrenze von Freitag auf Samstag gewesen, so Umweltlandesrat Rudi Anschober (Grüne) zu den Ursachen. Dazu kamen gewaltige Niederschlagsmengen und Zuflüsse aus anderen Bundesländern sowie dem benachbarten Bayern, zudem sind die Böden mittlerweile stark gesättigt und nicht mehr aufnahmefähig.

Land richtet Spendenkonto ein

In Oberösterreich wurde zusätzlich zu den Mitteln aus dem Katastrophenfonds ein Spendenkonto - mit der Nummer 800003, der Bankleitzahl 54.000 und dem Verwendungszweck „Hochwasserhilfe OÖ 2013“ - eingerichtet.

„Rückhaltebecken haben sehr gut angesprochen“

„Alle Rückhaltebecken haben sehr gut angesprochen“, zog Anschober in diesem Bereich ein positives Resümee. Gleichzeitig kündigte er für die kommenden Stunden ein Zittern angesichts der Brennpunkte - Grein (Bezirk Perg), das Innere Salzkammergut und Schärding - an. In der Stadt am Inn sei man bei der Dammhöhe an Grenzen gestoßen, bis 2016 müssten aber mit Unterstützung des Bundes weitere Teile geschützt werden.

„Unnötige Fahrten vermeiden“

Verkehrslandesrat Reinhold Entholzer (SPÖ) riet, nur jene Fahrten durchzuführen, „die unbedingt notwendig sind“. Zusätzlich zum Hochwasser hielten am Montag Verkehrsunfälle mit eingeklemmten Personen und Fahrzeuge, die in Unterführungen festhingen, sowie Schaulustige auf den Dammkronen die Feuerwehr auf Trab. „Das alles sind nicht notwendige Einsätze“, sagte Landeskommandant Wolfgang Kronsteiner und appellierte an die Vernunft der Bevölkerung.

Krisenintervention im Einsatz

Knapp 90.000 Sandsäcke wurden bisher ausgegeben und mehr als 2.100 Fluteinsätze mit über 19.000 Helfern geleistet. Beim Roten Kreuz waren seit Samstag fast 1.800 Mitarbeiter beschäftigt, rund 6.000 standen rund um die Uhr in Bereitschaft. Das große Thema war dabei Krisenintervention. Die Polizei führte mit etwa 1.000 Beamten verkehrssichernde Maßnahmen durch.

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Vorerst keine Personen zu Schaden gekommen

Mit Ausnahme der Wiederbelebung in Schärding sind laut Katastrophenschutzlandesrat Max Hiegelsberger (ÖVP) vorerst keine Personen zu Schaden gekommen. Im stark betroffenen Gmunden galt es, eine Tiefgarage zu halten, in Baumgartenberg (Bezirk Perg) wurden rund 500 Schweine und 200 Rinder in Sicherheit gebracht, die Kaiserstadt Bad Ischl (Bezirk Gmunden) hatte noch nie zuvor derart viel Wasser im Zentrum. In nahezu allen Bezirken gab es umfangreiche Straßensperren - Mehr dazu in Verkehrsbehinderungen durch Hochwasser (ooe.ORF.at).

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