Abschiebung sorgt für Aufregung

In Bad Ischl (Bezirk Gmunden) sorgt der Fall einer armenischen Flüchtlingsfamilie, die abgeschoben werden soll, für Aufregung. Bürgermeister, Pfarrer und Grüne protestieren gegen die Ablehnung des Asylantrags in erster Instanz.

Seit Dezember des Vorjahres ist die fünfköpfige Familie Hagoyan aus Armenien in Bad Ischl. Aus dem Erstaufnahmezentrum Traiskirchen kommend, hat sie dort in einem Wohnprojekt der Volkshilfe Aufnahme gefunden.

Bester Integrationswille

Vater, Mutter, zwei Kinder im Alter von 13 und 14 Jahren sowie der Großvater hätten seither besten Integrationswillen gezeigt, heißt es vonseiten der Gemeinde und des Stadtpfarrers Christian Öhler. Laut dem Regionalabgeordneten Markus Reitsemer (Grüne) arbeiten die Eltern im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten, die Kinder bringen in der Hauptschule gute Leistungen und sind in Vereinen aktiv.

Doch diesem Integrationswillen stehe jetzt die erstinstanzliche Ablehnung des Asylantrags der Familie entgegen. Damit stehe die Familie laut der grünen Menschenrechtssprecherin Maria Buchmayr vor der Abschiebung. Der Vater habe eigenen Angaben nach aus der Heimat fliehen müssen, weil er Zeuge eines Wahlbetrugs und eines Auftragsmordes gewesen und mit dem Tod bedroht worden sei.

Bleiberecht gefordert

Existentiell hätten sie keine Probleme gehabt, denn er habe als Silberschmied, seine Frau als Friseurin ganztägig gearbeitet. Das sei ihm aber im Asylverfahren nicht geglaubt worden. Buchmayr fordert, dass der Familie humanitäres Bleiberecht gewährt wird. Auch der Ischler Bürgermeister Hannes Heide (SPÖ) und Stadtpfarrer Christian Öhler protestieren gegen eine mögliche Abschiebung.