Alpinorganisationen setzen auf Bewusstseinsbildung

Der 13-stündige Großeinsatz von Bergrettung und Bundesheer am Warschenek hat erneut die Forderung laut werden lassen, fahrlässiges Verhalten im Gebirge unter Strafe zu stellen. Die Alpinorganisationen setzen aber auf verstärkte Aus- und Bewusstseinsbildung.

Die beiden Niederösterreicher waren am Sonntag erst gegen 13.30 Uhr, also für die Jahreszeit zu spät aufgebrochen, hatten die Wetterbedingungen falsch eingeschätzt und waren nicht für eine Übernachtung am Berg ausgerüstet - Mehr dazu in Tourengeher: Tödliche Nacht auf Berg (ooe.ORF.at).

Einsatz „grenzwertig“

Ihren Einsatz bezeichnen die Bergretter als grenzwertig, halten aber nichts von einer zukünftigen Ahndung fahrlässigen Verhaltens, so der Landesleiter der Bergrettung, Arthur Rohregger: „Wir sind zum Helfen da. Und wie immer im Leben, macht man einfach Fehler. Die beiden haben das leider mit dem Leben bezahlen müssen. Was wir noch mehr machen müssen, ist einfach aufzuklären und zu informieren, dass der Berg eigene Gesetze hat.“

„Bergrettung als Taxi-Dienst missbraucht“

Auch Thomas Pultura vom Alpenverein setzt auf Information und Bewusstseinsbildung. Er ortet allerdings steigende Nachlässigkeit im Vertrauen auf elektronische Hilfsmittel und die Qualität der Bergrettung: „Die Bergrettung hat im letzten Jahr auch in ihrem Bericht geschrieben, dass sie durchaus als Taxi-Dienst missbraucht wird. Und die neuen GPS-Geräte verleiten dazu, dass man sich einfach zu sicher fühlt.“