Diskussion um schnellere Einbürgerungen

Schnellere Einbürgerung durch Ehrenamt - dieser Vorschlag von ÖVP-Integrationsstaatsekretär Sebastian Kurz sorgt für Diskussionen. Für die Freiwilligenorganisationen sind hier noch einige Details unklar. Sie fordern zudem mehr Mitspracherecht.

Wer laut Kurz „ausgezeichnet“ integriert ist, soll die Staatsbürgerschaft schon nach sechs statt nach zehn Jahren legalen Aufenthalts in Österreich erhalten können. Das bedeutet unter anderem, einer regelmäßigen Arbeit nachzugehen, über Deutschkenntnisse auf Maturaniveau zu verfügen sowie mindestens drei Jahre lang ehernamtlich bei einer Freiwilligenorganisation mitgearbeitet haben.

„Freiwillig muss freiwillig bleiben“

Der letzte Punkt sei eine interessante Idee, sagt Bernhard Schneider vom Roten Kreuz: „Wir wollen aber auf alle Fälle betonen, dass freiwillig auch freiwillig bleiben muss. Das heißt, dass kein staatlicher Zwang zur Freiwilligkeit vorliegen darf. Außerdem sollte jemand nicht nur deswegen einer freiwilligen Arbeit nachgehen, weil er dafür etwas bekommt, sondern weil es ihm ein humanitäres Anliegen ist.“

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Bernhard Schneider im Gespräch mit ORF-Redakteur Robert Fürst

Sprachprobleme kein Hindernis

Die Freiwillige Feuerwehr freue sich über jeden, der mithelfen wolle, betont Landesfeuerwehrkommandant Wolfgang Kronsteiner. Auch ihm ist aber wichtig, dass das Engagenemt nicht nur für jene Zeit anhalte, die für die Erlangung der Staatsbürgerschaft nötig sei. Das müsse in einem ausführlichen Gespräch vor Eintritt in die Feuerwehr geklärt werden. Wenn jemand wirklich Interesse habe, seien aber auch Sprachprobleme kaum ein Hindernis.

Für Bernhard Schneider sind aber noch viele Fragen offen. Er wünscht sich, dass die Freiwilligenorganisationen in die Diskussion eingebunden werden, bisher sei das nicht passiert. Er wisse zum Beispiel nicht, welche Tätigkeiten in Frage kommen würden und über welchen Zeitraum sich diese Arbeit erstrecken würde.

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Informationsoffensive gefordert

Wichtig sei vor allem eine offensive Informationspolitik über die Freiwilligentätigkeit: Eine Studie des Roten Kreuzes unter jungen Muslimen in Österreich habe gezeigt, dass sie oft nicht einmal wissen, welche Möglichkeiten es gibt. Die Bereitschaft mitzuarbeiten sei aber durchaus vorhanden.

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