Kurioser Streit um Hufschmiedlehre

Ein arbeitsloser 27-Jähriger will Hufschmied werden, das Arbeitsmarktservice (AMS) hindert ihn jedoch daran. Dieser kuriose Fall wurde erst kürzlich im Innviertel bekannt.

Der junge Mann möchte in dem Betrieb seinen Vaters arbeiten, weil dieser sich aus gesundheitlichen Gründen einschränken muss. Laut Arbeitsmarktservice werden jedoch keine Hufschmiede am Arbeitsmarkt benötigt, daher werde der Innviertler auch nicht gefördert.

Mit Pferden aufgewachsen

Hufschmied ist der Traumjob des 27-Jährigen Daniel Bouda aus St. Florian am Inn im Bezirk Schärding. Hufschmied ist auch sein Vater: „Ich bin auch mit Pferden aufgewachsen. Deshalb habe ich mich entschlossen, dass ich das unbedingt machen und von meinem Vater übernehmen will.“

Vorerst bleibt der Job aber ein Traum, denn der Arbeitslose hat als Hufschmied keine Chancen am Arbeitsmarkt, heißt vom AMS. Dessen Datenbank spuckt derzeit keinen freien Hufschmied-Job aus. Für Bouda kein Problem, er möchte ohnehin im Hufschmied-Betrieb seines Vaters arbeiten. Der Haken dabei: Sein Vater ist gesundheitlich eingeschränkt und kann daher nicht mehr so viele Aufträge erledigen.

Vater kann sich Anstellung nicht leisten

Seinen Sohn anzustellen, kann sich Vater Walter Bouda daher schlicht nicht leisten: „Ich habe da mir auch einen Namen aufgebaut und will natürlich, dass dies weiterlebt, so wie es bei mir durch meinen Großvater angefangen hat.“

20.000 Euro Ausbildungskosten

Die Kosten für die Ausbildung für seinen Sohn würden sich auf über 20.000 Euro belaufen. Genau hier kommt das AMS ins Spiel. Die Ausbildung zum Hufschmied könne nur dann finanziert werden, wenn eine Anstellung erfolge, sagt die oberösterreichische Landesgeschäftsführerin Birgit Gerstorfer. Das geht aber bekanntlich nicht.

„Es muss ein Dienstverhältnis sein“

Gerstorfer sei aber um eine Lösung bemüht: „Wir können Anstoßfinanzierungen geben. Das geht natürlich auch beim Herrn Bouda, in Form von einem Zuschuss zu den Lohn- und Lohnnebenkosten. Aber es muss ein Dienstverhältnis sein.“

Sonst möchte man Herrn Bouda im Metallgewerbe unterbringen, wo der 27-Jährige bereits arbeitete, und dabei knapp vor einem Burnout stand.

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