Unwetter: Feuerwehren im Dauereinsatz

Heftige Unwetter sind am Samstag über Oberösterreich gezogen. Aus großen Teilen des Bundeslandes wurden Sturmschäden und Überflutungen gemeldet. Es gab über 550 Alarmierungen, etwa 2.500 Feuerwehrleute waren im Einsatz.

Von umgestürzten Bäumen blockierte Straßen, hunderte Keller, die unter Wasser standen, Blitzeinschläge in Gebäude und in Zählerkästen, die kleinere Brände verursachten und in Stromleitung gefallene Bäume und Masten - Sturm, Starkregen und Gewitter haben den Einsatzkräften am späten Nachmittag alles abverlangt. Das Unwetter zog wie ein breites Band am Samstagnachmittag mitten durch Oberösterreich.

Unwetter, Gewitter, Wolken

Thomas Riha

Wie ein breites Band zog das Unwetter durch Oberösterreich

Vor allem die Bezirke Eferding, Wels Land, Linz Land, Kirchdorf, Steyr Land, das mittlere und untere Mühlviertel sowie Gmunden und Vöcklabruck waren vom Unwetter betroffen. Stärker erwischt hat es den Bereich rund um St. Gilgen und Unterach. Dort kamen laut Augenzeugen größere Wassermassen nach den starken Niederschlägen von den Bergen und überfluteten Straßen.

Überflutete Unterführung in Wels

laumat.at / Matthias Lauber

In Wels stand eine Unterführung unter Wasser

In Pucking wurde ein Landwirt durch eine Sturmböe verletzt. Der 70-jährige Mann wollte noch rasch ein Garagentor schließen, bevor der Sturm so richtig losging. Eine Böe riss dem Bauern das Tor aber aus der Hand, schlug es zu und verletzte den Mann dabei am Fuß schwer.

Zerstörter Markt in Ebensee

In Wels rückte die Feuerwehr zu rund 25 Einsätzen innerhalb kürzester Zeit aus. Keller mussten ausgepumpt, Pkws aus überfluteten Unterführungen geholt und umgestürzte Bäume beseitigt werden.  In Ebensee erfasste eine Sturmböe das große Zelt eines Ausstellers auf einem Markt und riss es so weit in die Höhe, dass die Oberleitung der ÖBB-StreckeTraunkirchen-Ebensee beschädigt wurde. Einige Zeit lang war diese Bahnverbindung dann auch unterbrochen.

Kletterer schwer verletzt

Opfer des Sturms wurde auch ein 30-jähriger Welser bei einer Klettertour in Gramastetten im Mühlviertel. Der Mann war mit einem 33-jährigen Kollegen auf dem Kletterfelsen Burenkogel unterwegs. Gegen 17.30 Uhr wurde ein Baum von einer Windböe erfasst und genau auf einen Felsen geschleudert, auf dem der 30-Jährige stand. Der Mann wurde vom Baum schwer verletzt. Nach der Erstversorgung wurde der Kletterer vom Rettungshubschrauber mittels Tau geborgen und in ein Linzer Krankenhaus geflogen. Bevor der Mann geborgen werden konnte, mussten Einsatzkräfte der Feuerwehr zuvor für die Hubschrauberbergung hinderliche Bäume umschneiden.

Zahlreiche Blitzeinschläge

Immer wieder schlugen Blitze in Zählerkästen ein. Größere Schäden oder gar Brände gab es laut Landesfeuerwehrkommando aber nicht . Allerdings mussten zahlreiche Keller ausgepumpt werden. In Pinsdorf im Bezirk Gmunden etwa erwischte es gleich fünf Häuser in einer Straße. Die Keller waren dort vor allem voll Schlamm, weil der starke Regen ein frisch abgeerntetes, benachbartes Getreidefeld dort hineingespült hat.

Aus vielen Orten wurden sintflutartige Regenfälle und überflutete Keller gemeldet. Es gab über 550 Alarmierungen, etwa 2.500 Feuerwehrleute waren am Samstagnachmittag und -abend im Einsatz.

Sturm, Hagel und Starkregen

Neben den Überflutungen durch die Wassermassen, die vom Himmel strömten, richteten auch die heftigen Sturmböen des Unwetters einigen Schaden an. Die Böen erreichten Geschwindigkeiten von bis zu 80 Kilometer pro Stunde. Aus einigen Landesteilen wurde auch Hagel gemeldet. Von schweren Hagelschäden in der Landwirtschaft wurde aber bisher nichts bekannt.

Dach des LFK wurde von Unwetter beschädigt

foto-kerschi.at/Werner Kerschbaummayr

Das Dach des Landesfeuerwehrkommandos in Linz

Landesfeuerwehrkommando abgedeckt

In Linz war sogar das Landesfeuerwehrkommando betroffen. Der Sturm deckte dort etwa 200 Quadratmeter Dachfläche ab. Der Schaden wurde noch am Abend notdürftig repariert.

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