Immer mehr jugendliche Alkoholiker
Jährlich werden dort mehr als 7.000 Menschen betreut. 6.000 davon werden ambulant betreut, der Rest muss stationär aufgenommen werden. Neben Therapiegesprächen und medikamentöser Behandlung steht auch Ergotherapie auf dem Programm.
Mädchen und junge Frauen besonders betroffen
Auffällig ist, dass sich unter den Patienten immer mehr Jugendliche - vor allem junge Frauen und Mädchen - befinden. Ein Grund hierfür sei die Emanzipation, so der Leiter der Abteilung für Abhängigkeitserkrankungen, Johannes Böhm. Aber auch der Umstand, dass Jugendliche heute früher reif werden als noch vor zehn oder 15 Jahren, spiele eine Rolle. „In den vergangenen fünf Jahren sind die Zahlen leider um das Doppelte angestiegen“, so Böhm weiter.
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Hohe Rückfallquote
Das größte Problem von alkoholkranken Menschen ist und bleibt die hohe Rückfallquote nach einem klinischen Entzug. Laut Böhm schaffen es nach einer erstmaligen Behandlung nur 15 Prozent der Patienten, dauerhaft abstinent zu bleiben. Viele greifen auch nach einer Behandlung wieder zum Glas und schaffen den Weg zurück in die Entzugsklinik nicht mehr.
Zunehmend endet die Alkoholkrankheit mit schweren Leberschäden oder einer Leberzirrhose. Doch das Angebot an Spenderorganen für eine Lebertransplantation reiche nicht aus, da die Nachfrage ständig wächst, so Kurt Lenz vom Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Linz.
Jährlich 160 Transplantationen in Österreich
Rund 160 Lebertransplantationen werden jährlich in Österreich durchgeführt. Alkoholkranke Anwärter müssen vor einer Operation ein halbes Jahr abstinent sein. Ein Großteil erlebt das Ende der Wartezeit nicht mehr. Wer es bis dahin geschafft hat, hat gute Aussichten auf Besserung, aber auch hier ist die Rückfallquote hoch: In Europa greifen etwa 25 bis 30 Prozent innerhalb der ersten fünf Jahre wieder zur Flasche.
Links:
- Landesnervenklinik Wagner-Jauregg(www.wagner-jauregg.at/)
- Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Linz