Angst um Job schadet Unternehmen

Wenn Angestellte um ihren Job fürchten, dann schadet das auch dem Unternehmen. Das ist eines der Ergebnisse einer Studie der Linzer Johannes-Kepler-Universität.

Besonders in Krisenzeiten wackeln viele Arbeitsplätze. Doch Firmenchefs, die ihre Mitarbeiter in Unsicherheit und Angst leben lassen, schaden sich damit auch selbst. Laut Studie riskieren sie nämlich vor allem den Abgang ihrer besten Mitarbeiter.

Schwere Belastung - oft über Jahre hinweg

Die Unsicherheit und die Angst um den eigenen Arbeitsplatz sind für den Betroffenen eine schwere Belastung - vor allem dann, wenn sich dieser Zustand über Monate oder gar Jahre hinzieht. Eine ganze Reihe internationaler Studien hat die negativen Konsequenzen einer solchen Drucksituation bereits bestätigt.

Den Forschern an der Kepler-Universität ging es nun eher darum herauszufinden, wie die negativen Konsequenzen der Arbeitsplatzunsicherheit abgeschwächt werden können. Eine wesentliche Rolle spielt dabei die Frage, wie wichtig dem Betroffenen die Arbeit ist - und zwar generell die Arbeit und nicht der konkrete Arbeitsplatz.

Kündigungsbereitschaft steigt

Die Studie hat gezeigt, dass Menschen, denen das Arbeiten generell sehr wichtig ist, unempfindlicher auf den Druck reagieren - er schlägt sich weniger stark auf das Wohlbefinden nieder als bei Menschen, denen die Arbeit nicht so wichtig ist. Allerdings ist die Leidensfähigkeit nicht unbegrenzt. Auch Mitarbeiter, die an sich gerne arbeiten, nehmen Schaden, wenn sie über einen längeren Zeitraum um ihren Job fürchten müssen. Und länger andauerndes Unwohlsein im Beruf sei ein wichtiger Grund dafür, dass Menschen ihren Job von selbst kündigen.

Belegschaft in Krisenzeiten nicht unter Druck setzen

Diese erhöhte Kündigungsbereitschaft von Menschen, die sich an ihrem Arbeitsplatz nicht mehr wohlfühlen, sei auch durch andere Studien - etwa in Zusammenhang mit Burn-out - bestätigt. Die Forscher an der Kepler-Uni kommen zu dem Schluss, dass Firmenchefs gut daran tun, ihre Belegschaft in Krisenzeiten nicht unter Druck zu setzen. Denn dadurch bewirken sie höchstens, dass die motiviertesten Mitarbeiter die ersten sind, die gehen - und zwar von sich aus.

Link:

  • Johannes-Kepler-Universität Linz(www.jku.at)