Mehr Umweltängste der Österreicher

Drei Viertel aller Österreicher haben am meisten Angst vor einem Unfall in einem Atomkraftwerk. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Linzer market-Instituts. Auch sonst haben die Umweltängste der Österreicher stark zugenommen.

Seit 20 Jahren beobachtet market, wie sich das Umweltbewusstsein der Österreicher entwickelt. Der Blick über zwei Jahrzehnte zeige dabei vor allem eines: die Österreicher haben immer mehr Angst vor Umweltkatastrophen. Bei der jüngsten Umfrage zu diesem Thema gaben 74 Prozent der Befragten an, dass sie sich am meisten vor der Bedrohung durch Kernkraftwerke fürchten.

„Fukushima hinterließ Spuren“

Vor zwanzig Jahren hatte davor gerade einmal ein gutes Drittel der Österreicher Angst. Für die market-Forscher ein klarer Beweis dafür, wie sehr die Zeitlupen-Katastrophe von Fukushima ihre Spuren im Bewusstsein der Österreicher hinterlassen hat. Die Ölverschmutzung der Meere wird mit 65 Prozent an nächster Stelle genannt. Und mehr als die Hälfte der Befragten fürchtet die Luftverschmutzung und das rücksichtslose Abholzen der Regenwälder.

„Globaler denken gelernt“

Darin sieht man bei market einen Beweis dafür, dass die Österreicher globaler denken gelernt haben und ihren unmittelbaren Lebensbereich heute weiter fassen als noch vor 20 Jahren. Verschmutztes Grundwasser, das Ausrotten von Tieren und Pflanzen sowie der Klimawandel machen jedem zweiten Österreicher Angst. Abgenommen hat hingegen die Furcht vor dem Ozonloch. Nur etwa jeder dritte fürchtet sich vor Ozonbelastung, vor zwanzig Jahren war es noch jeder zweite. Auch das Waldsterben ist heute kein so großes Thema mehr wie vor zwei Jahrzehnten.

Menschheit durch die Umweltprobleme in Gefahr

Fast jeder zweite Österreicher sieht die gesamte Menschheit durch die Umweltprobleme in Gefahr. Die Umweltproblematik sei bereits so stark im Blickfeld, dass die Finanzkrise sie nicht mehr aus dem Bewusstsein verdrängen kann.

Und obwohl nur ein Viertel der Befragten glaubt, dass die bereits entstandenen Umweltschäden irreparabel seien, ist laut market eine große Hilflosigkeit spürbar: Drei Viertel finden, dass die düsteren Zukunftsszenarien der großen Umweltorganisationen zutreffend seien, aber die wirtschaftlichen und politischen Interessen einzelner Staaten eine Kehrtwende verhindern.

Link:

  • Market(www.market.at)