Katholische Aktion fordert Reformen

Der Wechsel an der Spitze der Katholischen Aktion in OÖ ist von Bischof Ludwig Schwarz bestätigt worden. Der neue Präsident der größten katholischen Laienorganisation der Diözese Linz, Bert Brandstetter, spart nicht mit Kritik an der Kirche.

Bei einem Kamingespräch mit Journalisten sagte er am vergangenen Abend: die Kirche sei ihm zu langweilig, zu muffig, zu verstaubt. Das müsse sich ändern. Brandstetter schlägt eine Art Diözesankonzil vor.

„Zu langweilig, zu muffig, zu verstaubt“

Der 61-jährige frühere ORF-Journalist will der Kirche einen Spiegel vorhalten. Er sieht großen Handlungsbedarf: „Mir ist die Kirche zu langweilig, ein bisschen zu muffig, zu verstaubt, zu unfreundlich und zu unfröhlich. Und das möchte ich ändern. Viele Leute haben mir geschrieben und gesagt, tue etwas, ändere etwas. Ich glaube, dass die Kirche schauen muss, dass sie ein freundliches, interessantes, überraschendes Angebot für ihre Kunden macht, sonst laufen ihr vor allem die Jungen davon“, sagt Bert Brandstetter, der Präsident der größten katholischen Laienorganisation in der Diözese Linz.

„Der Kirche täte ein Update gut“

Eine wichtige Aufgabe für die Katholische Aktion sieht Brandstetter im innerkirchlichen Dialog: „Ich glaube, dass es in der Diözese Linz, so wie anderswo in der Kirche auch, ziemliche Gräben zwischen links und rechts, zwischen Konservativeren und Progressiveren gibt. Ich glaube, dass der Kirche ein Update gut täte. Dazu rege ich an, so eine Art Diözesankonferenz oder Diözesankonzil zu machen.“

„Vieles geht zu langsam“

Die Kirche müsse Signale setzen, meint Brandstetter. Er hab manchmal das Gefühl, da werde von oben herab diktiert. Auch im Bereich der Ökumene müsse man mehr tun, vieles gehe zu langsam.

Der Vater von vier Kindern und dreifache Großvater will den weltoffenen Kurs seiner Vorgängerin Margit Hauft an der KA-Spitze fortführen. In kirchlichen Gremien war der langjährige Kirchenchorleiter aus Neumarkt im Mühlkreis bis jetzt nicht vertreten.

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