Österreich - ein Land der Lesemuffel

Österreich scheint ein Land der Buchmuffel zu sein. Laut einer aktuellen IMAS-Umfrage hat die Lesebegeisterung deutlich abgenommen. Nur noch 53 Prozent der Befragten lesen gern.

Auch 1973 und 1998 wurden die Österreicher nach ihrer Lesefreude gefragt. Damals gaben noch 64 bzw. 58 Prozent an, sehr bzw. ziemlich gerne zu lesen. Im gleichen Zeitraum stieg der Anteil derer, die „nicht besonders gern“ oder „gar nicht gern“ lesen, von elf auf 20 Prozent.

Frauen haben die Nase vorn

Die Frauen hängen die Männer in puncto Lesefreude weit ab: 60 Prozent der Damen lesen gern, aber nur 45 Prozent der Herren. Tiefer stecken nur Matura- oder Uniabsolventinnen und -absolventen (75 Prozent), der A/B-Schicht Zugehörige (66 Prozent), Leitende Angestellte oder Beamte (67 Prozent) und Anhänger der Grünen (75 Prozent) ihre Nase in Bücher, Zeitschriften und Zeitungen.

Am wenigsten für die Lektüre begeistern sich einfache Arbeiter: Nur 36 Prozent von ihnen lesen gern, 14 Prozent haben gar nichts dafür übrig. Für die Studie wurden 1.040 Personen statistisch repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 16 Jahren in persönlichen Interviews befragt.

Lesende Studenten auf den Stiegen der Uni Wien

APA/Helmut Fohringer

Obwohl die Lesefreudigkeit zurückging, während das Internet seinen Siegeszug antrat, seien die Onlineaktiven keine Lesemuffel, so das Institut. Von den Personen, die angaben, das Internet intensiv zu nutzen, lesen 59 Prozent gern. Von den mäßigen Usern taten das 52 Prozent, von denen, die sehr wenig im WWW unterwegs sind, griffen auch nur 44 Prozent gern zu Buch und Co.

Link: