Neues Projekt: Migranten als Wanderführer

Oft ist es ein steiniger Weg, bis Menschen mit Migrationshintergrund in ihrer neuen Heimat Wurzeln schlagen. Erleichtern soll das nun ein Projekt, bei dem Migranten und Asylberechtigte zu Wanderführern in der neuen Heimat ausgebildet werden.

Die Idee für dieses neuartige Projekt hatte die aus Bosnien stammende Mirela Dedic. Mittlerweile beteiligen sich sechs Frauen und zehn Männer an dem Pilotprojekt: „Ich habe eine kleine Wanderung organisiert, an der ursprünglich sieben Frauen teilnehmen wollten. Insgesamt waren wir dann 17 Personen, die gemeinsam gewandert sind. Da habe ich bemerkt, dass die Leute raus wollen, aber oft keine Kenntnis haben. Teilweise sind sie auch gehemmt, weil sie Angst haben, etwas falsch zu machen, oder sich nicht auskennen.“

Wanderer auf dem Weg ins Gebirge im Tiroler Ötztal (neutrales Sujet).

Gerald Lehner

Kosten übernimmt Integrationsfond der Republik

Die Gründe für die Teilnahme der zukünftigen Wanderführer aus Kroatien, Afghanistan, Syrien, Bosnien, Herzegowina und dem Kosovo sind vielfältig und reichen vom Wunsch nach Integration über die Möglichkeit, Bekannte und Freunde aus dem Alltag zu holen. „Sie werden somit wichtige Multiplikatoren für die Integration“, sagt Doris Staudinger, Leiterin des Integrationszentrums Oberösterreich des ÖIF. Der Kurs kostet 400 Euro und wird vom österreichischen Integrationsfond, der die sprachliche, berufliche und gesellschaftliche Integration fördert, bezahlt.

Experten aus dem Verband der alpinen Vereine Österreichs und dem Linzer Alpenverein vermitteln das Wissen: Kartenlesen, Wetterkunde und Erste Hilfe - vieles steht auf dem Lehrplan. Die Ausbildung zum Wanderführer ist anerkannt und bringt somit auch Chancen im Tourismus.

Link: