Energiebericht: Potenzial bei Photovoltaik

Um das Ziel der „Energie-Leitregion Oberösterreich 2050“ von 80 bis 97 Prozent erneuerbarer Energien am Stromverbrauch bis 2030 zu erreichen, ist die Photovoltaik am Zug. Das geht aus dem Energiebericht des Landes OÖ hervor.

In der Photovoltaik liege das größte Potential, betonte Landeshauptmannstellvertreter und Energiereferent Michael Strugl (ÖVP) bei der Präsentation des Energieberichts über das Jahr 2017 am Mittwoch in Linz.

2017 seien 2.500 neue Anlagen entstanden, ergänzte der Energiebeauftragte des Landes, Gerhard Dell. Derzeit seien in Oberösterreich fast 25.000 Anlagen mit rund 250 Megawatt am Stromnetz. Die Entwicklung sei technologisch sehr stark gewesen und die Preise für Photovoltaik-Anlagen stark gesunken, betonte Dell. Wenn die Entwicklung so weitergehe wie in den vergangenen Jahren, dann sei man mit Photovoltaik bald in allen Bereichen betriebswirtschaftlich dabei, gab Dell als Hypothese mit.

Ziel: Photovoltaik stärker ausbauen

Wenn 60 Prozent der Ein- und 80 Prozent der Mehrfamilienhäuser mit Photovoltaik-Anlagen bestückt würden, dann könne man - abhängig vom Verbrauch - das Ziel von 97 Prozent Erneuerbare Energie am Stromverbrauch bis 2030 erreichen, gab Strugl vor. Denn Wind sei limitiert, bei der Wasserkraft gehe „noch ein bissl was“ und die Biomasse gehe eher in die Wärmeproduktion.

Photovoltaikanlage Aufgezeigt Hohe Netzgebühren

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80 Prozent der Mehrfamilienhäuser sollen mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet werden

Weitere Reduktion der Treibhausgas-Emissionen

Ziel der Energiestrategie 2050 sei, die Transformation in Richtung Erneuerbare voranzutreiben und dabei die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen, sagte Strugl. Vier weitere quantitative Vorgaben seien die Reduzierung der Emissionsintensität bei Treibhausgasen um 25 bis 33 Prozent bis 2030 und um 70 bis 90 Prozent bis 2050, die kontinuierliche Erhöhung der Energieeffizienz mit einer Reduktion der Energieintensität um 1,5 bis zwei Prozent pro Jahr, die Verbesserung der Wärmeintensität durch Reduktion des Energieeinsatzes pro Quadratmeter um 1 Prozent pro Jahr und die Effizienzsteigerung des Pkw-Treibstoffverbrauchs pro 100 Kilometer von 0,5 bis 1 Prozent pro Jahr.

Stabiler Energieverbrauch trotz Wirtschaftswachstums

Dell betonte, dass der Energieverbrauch in Oberösterreich stabil sei bei 41 Prozent Wirtschaftswachstum - das Bruttoregionalprodukt stieg von 2005 bis 2016 um diesen Prozentsatz. Es sei gelungen, Wirtschaftswachstum und Energieverbrauch zu entkoppeln, dank technologischem Fortschritt und sparsamer und effizienter Energienutzung, erklärte Strugl. Durch Energiesparmaßnahmen, die das Land Oberösterreich 2016 unterstützt habe, werden jährlich 217 Mio. Kilowattstunden eingespart. „Wichtig ist, die Treibhausgase zu reduzieren“, strich Dell heraus.

Anteil „Erneuerbare Energie“ liegt bei 32 Prozent

Von den Energieträgergruppen sei jene der Erneuerbaren mit 31,5 Prozent am Bruttoenergieverbrauch 2016 in OÖ die größte gewesen, gefolgt von Kohle (25,4 Prozent), Öl (23,1) und Gas (20). Die Anteile erneuerbarer Energie liegen beim Strom im Energiebericht 2016 bei 76,7 Prozent, im Energiebericht 2015 waren es noch 80 Prozent gewesen, doch die Zahlen sind laut dem Energiebeauftragten nicht zu vergleichen. Rechne man ausgehend von dem Wert für 2016 zurück, komme man für 2015 auf einen Anteil von 72 Prozent. Raumwärme kam 2016 zu 58 Prozent aus erneuerbaren Energien, der gesamte Wärmeverbrauch zu 43,4 Prozent. Der Anteil in der Mobilität bietet mit 8,3 Prozent noch Potenzial.